Das Ebola-Virus wütet immer weiter. Besonders betroffen ist Sierra Leone. Aber die Welt schenkt derzeit weniger den Ausbruchsorten der Epidemie in Westafrika Gehör, denn vielmehr dem Fall einer in den USA infizierten Krankenschwester.
Infizierte Krankenschwester hat Schutzkleidung getragen
Diese hatte einen Ebola-Patienten gepflegt. Sie trug dabei Schutzanzüge, Mundschutz, Gesichtsschutz und Handschuhe. Trotzdem hatte sie sich mit dem todbringenden Erreger angesteckt.
Die Krankenschwester befindet sich derzeit auf einer Isolierstation im Krankenhaus. Nun werden sämtliche Orte, an denen sich die Krankenschwester aufgehalten hat, desinfiziert.
US-Pflegekraftvereinigung gibt Schuld der mangelnden fachlichen Vorbereitung
Derweil fragt sich nicht nur die US Gesundheitsbehörde CDC wie die Infektion mit dem Virus erfolgen konnte, sondern auch zahlreiche andere Behörden in den USA und auch in Europa. Möglicherweise hat sich die Krankenschwester mit dem todbringenden Virus angesteckt, als diese ihre Schutzkleidung ausgezogen hat.
Aber auch bei einer durchgeführten Nierendialyse könnte sich die Pflegerin mit Ebola infiziert haben. Derweil protestieren Kolleginnen der infizierten Krankenschwester gegen den Vorwurf, dass die betroffene Pflegefachkraft einen Fehler gemacht habe, der letztlich zur Ansteckung geführt habe. Stattdessen würde ein Ausbildungsdefizit hinsichtlich der notwendigen Informationen zum Umgang mit Ebola für die Ansteckung der Krankenschwester verantwortlich sein, so Katy Roemer von der US-Krankenpflege-Vereinigung.
USA mit Ebola-Behandlung überfordert?
Letztlich kommt dies aber einem Fehler der Krankenschwester gleich. Derweil stellen sich insbesondere in Europa zahlreiche Experten die Frage, ob die USA überhaupt auf die Behandlung und den Umgang mit dem Ebola-Virus und den entsprechenden Patienten hinreichend vorbereitet sind. Demnach sind aktuell lediglich vier Krankenhäuser in den gesamten USA für derartige Ebola-Patienten und deren Behandlung vorbereitet.
Deutschland gilt weltweit als Vorzeigeland bei der Behandlung von Ebola
Zwischenzeitlich gibt es in den USA aber auch in anderen Ländern einen regelrechten Ebola-Aktionismus. So werden derweil an Flughäfen Temperaturmessungen bei aus Westafrika kommenden Fluggästen durchgeführt.
Aktuell finden diese Messungen lediglich am New Yorker Flughafen JFK statt. Die Temperaturmessungen sollen aber offenbar auf nahezu alle großen Flughäfen der USA ausgeweitet werden.
Fieber ist eines der Kardinalsymptome von Ebola. Die Krankheit zählt zu den hämorrhagischen Fiebern. Während in den USA über die Ansteckung der Krankenschwester gerätselt wird, grassiert das Ebola-Virus in den betroffenen westafrikanischen Ländern weiter.
Erst vor kurzem gab die Weltgemeinschaft zu, den betroffenen Ländern Westafrikas bislang zu wenig Hilfe angeboten zu haben. Dies soll sich jedoch in den kommenden Wochen und Monaten ändern.
Die „üppigen“ finanziellen Zuweisungen der Industrienationen dürften dabei aber wohl eher aus Angst vor einem Übergreifen auf die eigenen Territorien, denn aus Nächstenliebe erfolgen. Derweil sehen sich deutsche Kliniken für mögliche weitere Ebola-Patienten gut gerüstet. Insbesondere die hierfür zur Verfügung stehenden Spezialkliniken wie beispielsweise in Hamburg gelten weltweit als Vorzeigebehandlungszentrum.
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Bsp. Grafik zum Artikel: Ebola Virus / Berlin Deutschland / Verdacht News / Malaria (c) cc/EU Humanitarian Aid and Civil Protection