Ebola Virus in Berlin: Panik unbegründet – Verdacht nicht bestätigt

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

News zum Ebola Virus in Berlin: Verdacht nicht bestätigt, 30-jährige aus Deutschland stattdessen an Malaria erkrankt – Der Fall einer Verdachts-Infektion auf das gefährliche Ebola-Virus im Jobcenter Berlin-Pankow ist ein Fall für sich.

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Denn es gibt Pressemeldungen bestimmter Boulevardblätter, die lassen zurecht die Frage zu, ob die journalistische Verantwortung im Sinne einer verantwortungsvollen Berichterstattung noch vorhanden ist.

Berlin: 30-Jährige reiste aus Nigeria ein

Im vorliegenden Fall war eine Frau im Jobcenter in Berlin mit hohem Fieber aufgefallen. Die Frau reiste zuvor aus Nigeria nach Deutschland ein, wo sie im Urlaub war.

Die 30-Jährige Frau klagte im Jobcenter über hohes Fieber und wurde kurz darauf in die Charité eingeliefert.

Dabei wurde die Verdachtsdiagnose Ebola-Infektion gestellt. Mit der Frau zusammen wurden auch sechs weitere Personen mit denen die Frau Kontakt hatte, vorsichtshalber in die Klinik gebracht und isoliert.

Ebola-Verdacht: Presse berichtete in Endzeitstimmung-Artikeln

Das Testergebnis war letztlich negativ. Nun gehen die Ärzte von einer Malaria-Infektion aus. Während in medizinischer Hinsicht der Fall geklärt ist, zeigt sich, dass Presseberichterstattung auch zur Panik beitragen kann.

So hatte die „Bild“ in reisserischer Art und Weise darüber berichtet, dass es selbst geerdeten Menschen die Angstschauer den Rücken runter laufen lässt.

Der Pressekodex indes besagt, dass es Presseorganen untersagt ist, Angst zu schüren, die der gesellschaftlichen Ordnung zuwider läuft.

Ebola-Verdacht in Berlin

Politiker verlangen erst bei bestätigter Infektion an die Öffentlichkeit zu gehen

Genau dies ist aber durch die Art und Weise der Berichterstattung geschehen. Nicht umsonst verlangen bereits erste Politiker, erst dann Meldungen an die Öffentlichkeit herauszugeben, wenn sich ein Verdacht bestätigt hat.

Allein die Diagnose „hohes Fieber“ löst derweil Panik bei vielen Menschen aus. Auch wenn die Ebola-Epidemie in Westafrika immer mehr um sich greift, ist die Gefahr für Europa relativ gering.

Allein schon aufgrund der anderen Mentalität und angesichts des medizinischen Fortschritts wäre eine Massenepidemie wie in Westafrika ausgeschlossen. Panik ist als nicht angezeigt.

Aber mit sachlicher Berichterstattung lässt sich keine Auflage machen, also muss es in einer Art und Weise geschehen, die sämtliche Regeln für journalistische Wertarbeit verdrängt. Für alle Leser dieses Artikels, Panik ist unangebracht, da Verdachtsfälle in Deutschland sofort isoliert werden und so eine Ausbreitung von Ebola nahezu ausgeschlossen ist.

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Bsp. Grafik zum Artikel: Ebola Virus / Berlin Deutschland / Verdacht News / Malaria (c) cc/EU Humanitarian Aid and Civil Protection

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