E-Bikes im ADAC-Test: Pedelecs nur zweimal „gut“ bewertet

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

E-Bikes im ADAC-Test 2013: Pedelecs weitestgehend mangelhaft bewertet – Der ADAC und die Stiftung Warentest haben zahlreiche Elektrofahrräder und Pedelecs einem umfassenden Test unterzogen.

E-Bikes ADAC-Test Pedelecs 2013 News

Dabei erhielten nur zwei der getesteten Fahrräder die Note „gut“.

ADAC: Neunmal wurden E-Bikes negativ bewertet

Unter anderem stellten die Tester gebrochene Lenker und Rahmen fest sowie ein schlechtes Bremsverhalten.

Außerdem sendeten einige Fahrräder so starke elektromagnetische Wellen aus, dass der Mobilfunk und der Polizeifunk in der Umgebung gestört wurde. Von insgesamt 16 getesteten E-Bikes erhielten nur zwei gerade noch die Note „gut“.

Neun Fahrräder erhielten die Note „mangelhaft“. Insbesondere kritisierte der ADAC, dass die Hersteller der Fahrräder die mechanische Belastbarkeit sowie sicherheitsrelevante Systeme derart unzulänglich verbaut haben, dass die Hersteller dadurch die Zukunft der Elektrofahrräder gefährden würde.

Der ADAC forderte die Unternehmen dazu auf, umgehend die Sicherheitsstandards der getesteten Fahrräder zu verbessern.

E-Bikes im ADAC-Test: Gebrochene Rahmen und Lenker

Im Belastungstest brachen bei fünf Rädern der Rahmen als auch der Lenker. Drei Modelle wiesen mangelhaft funktionierende Bremsen auf. Ein Fahrrad sendete so starke elektromagnetische Wellen aus, dass es den Funkverkehr von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei massiv gestört hat.

Zwei weitere Fahrräder überschritten ebenfalls die elektromagnetischen Grenzwerte, erhielten aber dennoch die Note „ausreichend“. Die Tester untersuchten im Labor die Materialbelastung der Fahrräder und simulierten so eine Fahrt von 20000 km. Dabei kam es zweimal zum Rahmenbruch und dreimal zum Lenkerbruch sowie dreimal zum Versagen der Bremsen.

Insgesamt strahlten vier Fahrräder so starke elektromagnetische Strahlung aus, dass in der Umgebung von 100 Metern der Funkverkehr der Polizei und der Rettungsdienste massiv gestört wurde. Im letzten Jahr konnten drei Fahrräder mit Elektroantrieb die Note „gut“ für sich verbuchen.

Elektrofahrräder Test - Rahmen gebrochen, Bremse versagt

Test des ADAC kritisch betrachten

Bei dem Test des ADAC gilt es jedoch ein wenig kritisch zu sein. So ist der ADAC letztlich einer der Hauptlobbyisten für den Automobilverkehr. Elektrofahrräder indes werden bei den Bundesbürgern immer beliebter.

Dies bedeutet auch, dass der Druck auf die Politik wächst, entsprechende Fahrradwege für Elektrobikes zu schaffen.

Insofern könnte kritisch betrachtet das Testergebnis dahingehend interpretiert werden, als das absichtlich bestimmte Fahrräder mit bestimmten Materialeigenschaften ausgewählt wurden, um ein absehbar negatives Testergebnis zu erhalten. Dadurch könnte in den Medien der Eindruck erweckt werden, dass Elektrofahrräder nicht gut seien.

Soll der massive Umstieg vom Auto auf E-Bikes durch den Test verhindert werden?

Der Umstieg vom Auto auf das Elektrofahrrad könnte somit gestoppt werden. Damit würde der politische Wille des ADAC als „Hüter der Automobilfreiheit in Deutschland“ erfüllt werden. Dass die Stiftung Warentest ebenfalls nicht in jeder Beziehung politisch neutral ist, ist ebenfalls bekannt.

Insofern stellt sich berechtigterweise die Frage, ob der Test letztlich nur dazu dient, Elektrofahrräder in den Medien insgesamt zu diskreditieren? Ebenfalls fraglich bleibt, warum nicht einer der deutschen Fahrradclubs den Test in Auftrag gegeben hat? Diese Frage mag letztlich nur der ADAC für sich beantworten.

Wer jedoch das Eintreten des ADAC bei der Politik für den Bau neuer Straßen beobachtet, wird schnell merken, dass der Test offensichtlich absichtlich in eine bestimmte politische Richtung weisen soll.

Auch wenn dies dem ADAC nicht nachzuweisen ist, dürfte das Verhalten des Automobil-Lobbyisten in der Vergangenheit Aufschluss über den wahren Sinn und Zweck des E-Bikes-Testes geben.

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Bsp. Grafik zum Artikel: E-Bikes ADAC-Test / Pedelecs (c) ZEG

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