Die Piratenpartei und die Zombies

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

Die Piratenpartei und die Zombies – Ob die Piratenpartei in Berlin mit dieser Anfrage sich selbst Mut machen wollte, ist unbekannt.

Piratenpartei-Zombies-Die-Piraten-Deutschland News

Fest steht jedoch, dass die Piraten mittlerweile kaum noch politisch ernstzunehmen sind.

Piraten: Handbuch für Zombi-Katastrophe gefordert

Wie sonst lässt sich erklären, dass eine im Berliner Senat vertretene Partei eine Anfrage im Parlament stellt und ein Handbuch für den Fall einer Zombie-Katastrophe fordert. Die Piraten argumentieren damit, dass es in den USA eine derartige Vorsorge für den Katastrophenfall bereits geben würde.

Dazu ist zu sagen, dass es in den USA allerlei merkwürdige Gesetze und Regelungen gibt, über die ein Europäer die Hände über den Kopf zusammenschlagen würde. Nichtsdestotrotz haben der Berliner Fraktionschef Christopher Lauer und Simon Kowalewski, seines Zeichens zombiepolitischer Sprecher der Piraten, ein Handbuch für den Fall einer Zombie-Katastrophe gefordert.

Online-Game und Realität verwechselt?

Ob die beiden im Rahmen eines Online-Games auf die Schnapsidee für das Handbuch gekommen sind und dabei Realität und virtuelle Welt verwechselten, bleibt derweil im Dunkeln.

Die Berliner Verwaltung antwortete der Piratenpartei auf Ihre Kleine Anfrage, dass es sich „entgegen Ihrer Annahme“nicht um ein Anti-Zombiehandbuch in den USA handeln würde, sondern um „einen Ansatz der Problemsensibilisierung von Bevölkerungsschichten in den USA, die bislang schwer für Katastrophenvorsorge erreichbar waren“.

Berliner Verwaltung erteilt Absage an „Zombi-Vorsorge“

Insofern lässt sich festhalten, dass das angebliche Zombie-Handbuch in den USA lediglich als Aufmacher für „bildungsferne Schichten“ dient, um diese für das Thema der Katastrophenvorsorge zu sensibilisieren.

Letztlich untermauert die Strategie der USA die These, dass wer sich vor den Untoten schützen könne, dieses erst recht vor einem Hurrikan oder einem Erdbeben kann.

Die Berliner Gesundheitsstaatssekretärin teilte der Piratenpartei mit, dass „die Art und Weise der Darstellung dieses sehr wichtigen Themas nicht dem Verständnis des Senats von sinnvoller Katastrophenvorsorge entsprechen würde“.

Piratenpartei droht politische Bedeutungslosigkeit

Die Piratenpartei, die zuletzt nur noch durch Personalquerelen auf sich aufmerksam machte, scheint derweil in der Achtung der Bevölkerung immer weiter abzusinken, ja es droht sogar die politische Bedeutungslosigkeit.

Ein Einzug der Partei in den Bundestag ist weiter entfernt als jemals zuvor.

Will die Piratenpartei die Menschen für dumm verkaufen?

Ob die Kleine Anfrage deshalb parteiintern dazu dienen sollte, um sich selber Mut zu machen, dass man letztlich auch als „untote“ Partei durch die Lande ziehen könne, können wohl letztlich nur die Verantwortlichen für die Kleine Anfrage selbst beantworten.

Christopher Lauer freute sich indes über das große Medienecho und teilte mit, dass die Story es sogar in die Nachrichten von RTL II gebracht habe.

Lauer teilte weiter mit, dass diese Nachrichtensendung mehr junge Leute einschalten würden als die Tagesschau. Was der Fraktionschef der Berliner Piratenpartei jedoch verschwieg, ist die Tatsache, dass die Nachrichtensendung auf RTL II eher „bildungsferne Schichten“ sehen.

Insofern stellt sich wiederum die Frage, ob die Piratenpartei Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht die Chance haben sich die Bildung anzueignen, die für eine kritische Auseinandersetzung mit derartigen Themen notwendig ist, letztlich für dumm verkaufen will.

Keine Bildung zu besitzen, weil die Rahmenbedingungen der Betroffenen dies nicht zuließ (ökonomische Bedingungen, Familie etc.) heißt letztlich nämlich nicht zwangsläufig, dass der Betreffende auch dumm sein muss. Dies scheinen die Piraten aber offenbar zu unterstellen.

Weitere News: Piratenpartei Bundesparteitag: Das Problem mit der Transparenz


Bsp. Grafik: Piratenpartei Deutschland (c) cc/ Joachim S. Müller

Diese News teilen
Ihr Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert