Deutsche Bank: Dreistigkeit aus Leidenschaft?

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Razzia wegen Verdacht auf Steuerbetrug bei der Deutschen Bank: Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt wurden innerhalb von zwei Wochen nunmehr das zweite Mal von Ermittlern der Staatsanwaltschaft durchsucht.

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Ging es bei der letzten Durchsuchung um den Verdacht des Steuerbetrugs im Zusammenhang mit dem Handel von Emissionszertifikaten, so geht es nun um den Verdacht, die Justizbehörden im Zusammenhang mit dem Schadensersatzprozess des ehemaligen Medienunternehmers Leo Kirch hintergangen zu haben.

Italienisches Gericht verurteilt Deutsche Bank

Die neuerlichen Anschuldigungen richten sich auch gegen Josef Ackermann, seines Zeichens ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank.

Des Weiteren wurde die Deutsche Bank jüngst von einem italienischen Gericht wegen Betrug verurteilt. Die Deutsche Bank muss eine Millionen-Strafe bezahlen.

Das Geldinstitut hatte Zinswetten an die italienische Stadt Mailand verkauft. Nach Ansicht der Ermittlungsbehörden waren diese jedoch als Betrug zu werten.

Das Geldinstitut ist sich (wieder einmal) keiner Schuld bewusst und will in Berufung gehen. Insgesamt haben rund 600 italienische Gemeinden derartige Derivate gekauft. Im schlimmsten Fall droht der Deutschen Bank eine Prozesswelle.

Im Kirch-Prozess betrogen?

Im Zusammenhang mit der erneuten Razzia seitens der Staatsanwaltschaft München gibt es Hinweise darauf, dass das Geldhaus möglicherweise im Kirch-Prozess betrogen hat.

Ob die derartigen Vorwürfe gegen die Deutsche Bank seitens des Geldhauses als Peanuts abgetan werden, bleibt derweil abzuwarten.

In jedem Fall zieht sich die Schlinge um das Frankfurter Geldhaus offenbar immer enger zu. Die neuerliche Durchsuchung wurde offenbar durchgeführt, weil im Zuge der Razzia wegen des Emissionshandels auch Unterlagen aufgetaucht sind, die den Kirch-Prozess betreffen.

Sollte die Deutsche Bank auch in diesem Fall verurteilt werden, beispielsweise wegen Prozessbetrug, so dürfte nicht nur eine empfindliche Strafe winken, sondern auch zugleich die Abstrafung seitens der Aktionäre.

Geschäftemacherei mit dem Leid von Menschen

Letztlich dürfte das Image des Bankhauses, dass gerne mit dem Slogan wirbt „Leistung aus Leidenschaft“ vollends hinüber sein. Die Deutsche Bank ist das größte Geldhaus Deutschlands, aber offenbar auch eines der unmoralischsten.

Betrachtet man die Gesamtgeschichte des Bankhauses, so lässt sich das derzeitige Verhalten durchaus auch bis in die Zeit des Nationalsozialismus zurückverfolgen. Damals profitierte die Bank vom Aufbau des Konzentrationslagers Auschwitz und machte letztlich Geld mit dem Leid von Millionen Menschen.

Die Bank tat sich lange Zeit schwer mit der Aufarbeitung dieses Teils ihrer Geschichte, nunmehr hat sie jedoch ein historisches Zentrum zur Aufarbeitung wenigstens dieses Teils der Geschichte eingerichtet.

Ob jedoch ein erneutes Zentrum zur Aufarbeitung der jüngsten Geschichte hinzukommt, bleibt derzeit fraglich. Solange Banker im Stile eines Josef Ackermann das Victory-Zeichen öffentlich präsentieren, dürfte sich in der Geschäftspolitik der Bank so schnell nichts ändern.

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Bsp. Grafik: Deutsche Bank (c) re

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