Christian Wulff: Zu Unrecht zurückgetreten?

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Christian Wulff Prozess 2013: Nach Trennung von Bettina Wulff und Abgemagert-Gerüchten nun beinahe völlig entlastet – Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff wird sich nicht auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft Hannover einlassen.

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Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte dem ehemaligen Bundespräsidenten vorgeschlagen, gegen eine Zahlung von 20000 Euro die Ermittlungen wegen Bestechlichkeit beziehungsweise Bestechung einzustellen.

Wulff-Prozess: 20 von 21 Anklagepunkten fallengelassen

Wäre Wulff auf dieses Angebot eingegangen, so bliebe ein Makel. So kann Christian Wulff im Falle einer Einstellung zumindest heute erreichen, dass seine Zahlungsansprüche als ehemaliger Bundespräsident aufrechterhalten werden, ohne dass ein rechtliches Fragezeichen bleibt.

Zudem könnte Christian Wulff belegen, dass er sich in juristischer Hinsicht nichts hat zu Schulden kommen lassen. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass die Staatsanwaltschaft von 21 Anklagepunkten mittlerweile 20 hat fallen lassen müssen.

Im Prinzip sprechen diese News eher für eine schlampige Ermittlung im Fall Christian Wulff, denn für die Tatsache, dass juristisch sauber gearbeitet wurde. Denn auch wenn die Staatsanwaltschaft belastendes Material sammeln muss, so hat sie auch entlastendes Material herbeizuschaffen.

Übrig bleibt eine Hotelrechnung in Höhe von 754 Euro

Dieses entlastende Material hat offenbar dazu geführt, dass von 21 Prüfungspunkten nur noch ein einziger übrig bleibt. Im konkreten Fall geht es um eine Summe von 754 Euro.

Die Summe ergibt sich aus einer Hotelrechnung, die der Filmproduzent David Groenewold beim Münchner Oktoberfest im Jahr 2008 für den ehemaligen Bundespräsidenten übernommen haben soll.

Wulff soll sich im Gegenzug für ein Filmprojekts des Produzenten stark gemacht haben.

Die Staatsanwaltschaft Hannover scheint im Endeffekt mehr Schaden verursacht zu haben, als der ehemalige Bundespräsident. Mit welchem Tamtam und medialem Getöse preschte die Behörde gegen das ehemalige Staatsoberhaupt damals vor.

Staatsanwalt braucht keine Konsequenzen zu fürchten

Letztlich brachte die Ermittlung der Staatsanwaltschaft Wulff zu Fall. Experten gehen davon aus, dass auch der letzte Anklagepunkt fallen gelassen werden muss.

Insofern kann das Angebot der Staatsanwaltschaft an Christian Wulff im Prozess auch so gedeutet werden, dass die Staatsanwaltschaft ihr Ansehen auf Kosten des ehemaligen Staatsoberhauptes retten wollte.

Immer wieder kommt es vor, dass Staatsanwaltschaften zu Unrecht anklagen und am Ende die so Gescholtenen mit einem Makel belastet sind.

Auch Wulff muss in jedem Fall mit diesem Makel weiterleben. Der zuständige Staatsanwalt indes geht weiter seiner Arbeit nach, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

Weitere News: Christian Wulff: Trennung von Ehefrau Bettina vollzogen!


Bsp. Grafik: Christian Wulff (c) cc/Deutsche Bundestiftung Umwelt

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