Christian Wulff: Bedrängnis in Kredit-Affäre wird immer größer

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Christian Wulff Rücktritt möglich

Bundespräsident Christian Wulff gerät im Rahmen der aktuellen Kredit-Affäre immer mehr ins Kreuzfeuer der Kritik.

Christian-Wulff-Bundespraesident

Der Grund ist ein Immobilienkredit einer befreundeten Unternehmergattin.

Christian Wulff: Kredit von Unternehmergattin erhalten

Christian Wulff hatte sich für den Kauf seines Einfamilienhauses von der Ehefrau des Unternehmers Geerkens einen Kredit über 500000 Euro zu privaten Konditionen gesichert.

Ein Finanzexperte bezifferte zwischenzeitlich den geldwerten Vorteil des Bundespräsidenten in Bezug auf den erhaltenen Kredit auf rund 20000 Euro.

Das wäre in etwa der Geldbetrag, den Wulff bei banküblichen Zinsen hätte mehr bezahlen müssen, so der Experte.

Dieckmann: Bewusste Täuschung

Uwe Dieckmann, Geschäftsführer der Steuerberatergesellschaft GDS in Köln, bezeichnete Wulffs Aussage vor dem Landtag in Niedersachsen als bewusste Täuschung.

Wulff hatte auf eine Anfrage der Grünen im Landtag den Kredit nicht als Geschäftsbeziehung bezeichnet.

Dieckmann hingegen ordnet das Verhältnis zwischen Christian Wulff und dem Unternehmer Egon Geerkens durchaus als geschäftlich ein.

Egon Geerkens soll demnach die Verhandlungen über den Kredit geführt haben und die Abwicklung zwischen seiner Frau und Christian Wulff in die Wege geleitet haben.

Christian Wulff hingegen scheint die Affäre mittlerweile auch persönlich stark mitzunehmen. So soll er vor Mitarbeitern geäußert haben, dass es „am Wochenende kritisch genug“ werden würde.

Bundespräsident Christian Wulff: Hetzjagd der Journalisten

Die Medien stürzen sich derweil auf den Bundespräsidenten wie ein Jäger auf ein noch unerlegtes Wild.

Vielfach wird von den Medien die besonders herausgehobene Stellung des Bundespräsidenten als Grund angeführt.

Das Amt sei beschädigt, tönt es unisono aus allen Sparten. Wulff würde das Amt beschädigen und Weiteres liest sich.

Dass jedoch aus einer juristischen Mücke ein Elefant produziert wird, teilen die Medien nicht mit.

Dass gerade diese Art der Berichterstattung dem Amt mehr schadet, als die Handlung Wulffs selbst, wird dabei nicht berücksichtigt.

Solange es der Auflage dient, wird die Moral gebogen wie von der Masse gewünscht.

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Journalisten: Paradebeispiel für Bestechlichkeit

Dass gerade Journalisten täglich als herausragendes Beispiel für ganz legale Bestechlichkeit gelten, sollte vielleicht so manch einem Journalistenkollegen gerade während der Weihnachtszeit vor Augen geführt werden.

Wo aber kräftig Journalistenrabatt für die eigene Klientel genutzt wird, spielt die Moral eine nebensächliche Rolle.

Solange kräftig und völlig legal davon profitiert werden kann, lässt sich genüsslich mit dem Zeigefinger auf die Politikerkaste zeigen.

Vielleicht hilft da ein Datum? Der 24.12. bezeugt die Geburt eines Kindes, welches völlig mittellos geboren wurde und zeit seines Lebens schnöden Mammon ablehnte.

Wer die Moral hoch ansetzt, sollte deshalb zunächst einmal vor der eigenen Türe kehren.

Das gilt auch für die Kaste der Journalisten, besonders in Bezug auf die sooft angeführte Beschädigung des Amtes eines Bundespräsidenten.


Grafik Christian Wulff (c) European Parliament

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