Christian Wulff Ehrensold: Ex-Bundespräsident erhält mehr Geld

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit
Christian Wulff Ehrensold-Bundespraesident-News

Der Wulff-Ehrensold – mehr contra als pro: Weil die Bezüge der Bundeskanzlerin steigen, steigen auch die Bezüge der Altbundespräsidenten Christian Wulff – bezahlt aus Steuergeldern.

Christian Wulff Ehrensold-Bundespraesident-News

Nach insgesamt zwölf Nullrunden werden die Gehälter zusammen mit denen der Bundesbeamten erhöht.

18000 Euro mehr im Jahr für anderhalb Jahre Amtszeit

Weil von diesem Prozedere auch die Altbundespräsidenten profitieren, erhält auch der zuletzt so gescholtene Ex Bundespräsident Christian Wulff einen höheren Ehrensold. Insgesamt beträgt das Plus 18000 Euro im Jahr.

Währen die übrigen ehemaligen Bundespräsidenten nach einhelliger Meinung ihren Dienst erfüllt hätten und insofern zumindest dem Grunde nach Anspruch auf den Ehrensold erheben können, auf dessen Höhe diese freilich keinen Einfluss haben, verhält es sich bei Christian Wulff anders.

Er war nur etwa anderthalb Jahre im Amt. Zudem sind die Gründe für seinen Rücktritt alles andere als ehrenwert gewesen.

Bundespräsidialamt bewilligte Wulff Ehrensold

Weil das Bundespräsidialamt, welches mit Wulff-Getreuen zur damaligen Zeit besetzt war, Wulff den Ehrensold zusprach, profitiert dieser nun aber auch von der Erhöhung.

Aufgrund massiver Kritik wurde Wulff ein eigenes Büro zunächst nur befristet gewährt.

Erst ab Mitte Oktober will der Haushaltsausschuss des Bundestages erneut über eine Weiterbewilligung entscheiden. Dazu gehört neben einem Büro nebst Ausstattung und Mitarbeitern auch ein eigener Dienstwagen.

Experten: Wulff-Ehrensold an Ministerregelungen angleichen

Derweil fordern viele Experten, die Ehrensoldbezüge an die Regelungen für Bundesminister zu binden. Diese erhalten Ruhestandsbezüge erst ab dem 65. Lebensjahr, zudem nur dann, wenn sie mindestens vier Jahre im Amt waren.

Ansonsten wird lediglich die Amtszeit für die normalen Rentenansprüche berechnet. Außerdem erhalten aus dem Amt geschiedene Bundesminister sogenannte Übergangsgelder, die der Wiedereingliederung in das reguläre Berufsleben dienen sollen.

Nunmehr steigen die Bezüge für die Kanzlerin, der Bundesminister sowie die Bezüge der Staatssekretäre um insgesamt 5,7 Prozent. Diese Erhöhung erfolgt in drei Schritten.

Ab dem 1. August 2013 wird Bundeskanzlerin Merkel rund 17000 monatlich verdienen, die Bundesminister 13800 Euro und die Parlamentarischen Staatssekretäre rund 10600 Euro. Ex Bundespräsidenten erhalten pro Jahr dann 217000 Euro.

Investmentbanker: Für Merkels Gehalt morgens nicht vor die Tür gehen

Bei der Erhöhung und der Summe der Bezüge darf allerdings nicht vergessen werden, dass beispielsweise ein Investmentbanker der Deutschen Bank oder so mancher Chefredakteur einer großen Tageszeitung für das Gehalt von Angela Merkel morgens nicht einmal seinen Fuß vor die Tür bewegen würde.

Jährliche Erhöhung für Wulff bedeutet teilweise gesamtes Jahresgehalt für Arbeitnehmer

Demgegenüber beträgt allerdings auch allein die Erhöhung der Bezüge für Christian Wulff und andere ehemalige Bundespräsidenten soviel wie das Jahresgehalt so manchen Arbeitnehmers.

Es wird kälter in Deutschland, soziale Wärme geht von oben aus, dort wird geheizt, während der Rest auf dem Boden friert, so präsentiert sich Deutschland 2012.

Wer liefert soziale Heizdecken?

Ex-Bundespräsident Christian Wulff steht dabei für jene Mitnehm-Mentalität, die letztlich der gesamten Gesellschaft Schaden zufügt.

Gleiches trifft in noch höherem Maße für die Wirtschaft zu. Der soziale Winter naht, Deutschland braucht soziale Heizdecken, doch wer liefert diese?

Weitere News: Christian Wulff und der Ehrensold – Das Geschwätz vergangener Tage ficht mich nicht an!


Bsp. Grafik zum Artikel: Christian Wulff Ehrensold (c) ab

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2 Kommentare
  • Ja der liebe Herr Wulff,
    hat wohl keinerlei Anstand und Moral ist ein Fremdwort für ihn
    und sojemand ist Vorbild für unsere Jugend.
    Man muss in Deutschland skrupellos sein, bescheissen und betrügen als Normalbürger kommt man zu nichts.
    Ich würde mich schämen nun auch noch einen Ehrensold in Anspruch zu mehmen. Aber ja unsere Politiker und unsere Gesetze immer für den Grossen und immer gegen den kleinen Steuerzahler.
    Wir sind es ja gewohnt
    von unseren Vorbildern warum soll auch was aus der Jugend werden wenn wir es schon von oben täglich mitbekommen wie man auf diesem unreellen Weg zu immer mehr Geld kommt. Der arme Rentner
    die reichen Politiker.
    Armer Herr Wulff warum steht Ihnen nicht noch mehr zu????
    Nehmen Sie sich doch was geht
    mit reinem Gewissen

  • Seit bekannt gemacht wurde, daß die Bezüge von Bundestagsabgeordneten und Artverwandte Tätigkeiten (Kanzler / Bundespräsident) ab 2013 um 9% erhöht werden, gab es darauf Reaktionen die sich zum Teil dagegen aber auch dafür aussprachen.

    Die Begründungen, vor allem derer, die auf der Pro Seite stehen sind faktisch zwar richtig (zumindest zum Teil), aber moralisch genauso verwerflich wie die Erhöhung an sich.
    Zum Beispiel wird darauf hingewiesen, daß unsere Parlamentarier und speziel die Kanzlerin in Bezug auf die „Verantwortung“ die Sie tragen nicht mit „normalen Menschen“ Krankenschwester, Busfahrer, oder Kleinunternehmer verglichen werden können.

    Vollkommen richtig, denn „normale Menschen“ (ich nenne uns mit Absicht nicht Bürger, was wir leider aber tatsächlich sind, wir bürgen für die Fehler anderer) müssen tatsächlich für Ihre Handlungen gerade stehen / haften, während unsere Politiker niemals zur Rechenschaft gezogen werden für die vielen falschen Entscheidungen mit der Sie Deutschland in die Situation gebracht haben in der wir uns befinden:
    Ein „vereintes“ Europa mit einer gemeinsamen Währung, in dem seit Vertragsausarbeitung bis Heute immer wieder Fehler durch neue Fehler „behoben“ wurden.
    Alle Mitgliedsstaaten sind viel zu hoch verschuldet, Deutschland mit über 2000 Milliarden Tendenz steigend.
    Die Konsequenz für Politiker! Sie werden vielleicht nicht mehr gewählt, mein Gott das nenne ich Verantwortung tragen.

    Die Zinsen für diese „Schulden“ betragen rund 25% des jährlichen Staatshaushaltes.
    Werden die Politiker für die Fehlentscheidungen die zu dieser Situation geführt haben zur Rechenschaft gezogen?? Nein die Zeche zahlt zum Schluß einer, der kaum Verantwortung trägt, der oben genannte „normale Mensch“
    Und das Beste ist diese 25% unserer Steuergelder gehen zum größten Teil an die finanzstärksten der Welt (Umverteilung von Unten nach Oben).

    Daß Parlamentarier für viele Jahre Nullrunden in Ihrem Einkommen hingenommen haben, liegt daran, daß die Diäten und Zuschläge / Spesen so bemessen sind, daß dieser Personenkreis finanziell weit davon entfernt ist, sich um Ihr komfortables Leben Sorgen machen zu müssen, während für den „normalen Menschen“ die nächste Kraftstoff, oder besser gesagt Energiepreiserhöhung Existenzängste hervorruft.

    Und seien wir ehrlich Prozentzahlen zu vergleichen ist idiotisch, (zumindest wenn man mit jemandem argumentieren will, dessen IQ über der Körpertemperatur liegt).
    Denn wenn der „normale Mensch“ jedes Jahr 3% Zuwachs in seinem Einkommen gehabt hätte, wären dies in der Summe weniger als die einmalige Erhöhung der Diäten um 9%, denn durch eine prozentuale Erhöhung steigen hohe Einkommen in der Summe wesentlich stärker an.

    Beispiel: „Normal Mensch“ vor 11 Jahren Brutto Euro 2000,00 / Monat hat nach 10 Jahren, mit je 3% Erhöhung also insgesamt 30% , im letzten Jahr 7534,00 Euro mehr Jahresbrutto an Einkommen. (627,83 im Monat)
    Und der „normale Mensch“ bekommt pro Euro auch nicht mehr Brot, Strom, Gas, Benzin als der Parlamentarier.

    Das Argument die Diäten müssen so bemessen sein, daß sie vor Korruption schützen, würde bedeuten, daß wir uns Loyalität kaufen müssen.
    Wen dem so ist, bekommt Derjenige der am meisten bezahlt die Loyalität.
    Wenn jemand moralisch schwach (habgierig) ist, ist Er / Sie korrupierbar.

    Das Argument der Politiker „arbeitet“ 70 Stunden die Woche und hat kein Privatleben.

    Jeder Selbstständige, der ein wenig Interesse an seinem Geschäft hat befindet sich in der fast „gleichen“ Situation, nur daß er wirklich etwas erwirtschaften muß, und bei Fehlentscheidungen finanzielle Einbußen hinnehmen muß.

    Der Politiker nennt Anwesentheit, Reisen, die Fahrt von A nach B „Arbeit“, durch Fehler entstehen Ihm keine finanziellen Nachteile.

    Nun wird gesagt im Vergleich mit der freien Wirtschaft bekommt ein Politiker sehr wenig.
    Die Beispiele die angeführt werden um die Bezüge von Politikern zu rechtfertigen, oder als niedrig zu bezeichnen, beziehen sich auf einen Personenkreis der in moralischer Hinsicht noch tiefer steht, und deren Habgier grenzenlos ist.
    Niemand „verdient“ Einkünfte in diesen Regionen, und das es so etwas gibt ist ein Zeichen dafür, wie krank unsere Gesellschaft und das System ist.

    Ehrensold auf Lebenszeit ist der Hohn schlechthin, Niemand, selbst der beste Bundespräsident hat das verdient.
    Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern ist ein kräftiger Tritt in den Hintern aller ordentlichen Steuerzahler die fast 50 Jahre für diesen Staat ihre Haut zum Markt getragen haben, um dann im Alter eine meist magere Rente zu beziehen.
    Es sind die „normalen Menschen“ die diesen Staat ausmachen, Ihr Fleiß, Ihre Leistungen, Arbeitskraft und Wertschöpfung (meist für Andere) ist es, die diesem Staat sein Ansehen in der Welt geschaffen haben, Politiker können das weitertragen, aber geschaffen haben WIR das.

    Also wenn man auf etwas stolz sein sollte, oder jemand Lob und Ehre verdient, dann ist das der „normale Mensch“ in der Masse.

    Mit freundlichen Grüßen.

    Ein normaler Mensch

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