Europa wird von Schulden geplagt, die USA sind ebenfalls hoch verschuldet. In dieser Notsituation bietet ausgerechnet die letzte verbliebene sozialistische Großmacht Hilfe in der Not an.
Allerdings verschieben sich für Anhänger des Staatssozialismus die Horizonte, denn China will als Gegenleistung für seine Nothilfe keine Anerkennung der Überlegenheit des sozialistischen Systems, sondern die Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft.
„Marktwirtschaft“ im Zentrum der Forderungen
Die Euro-Staaten sollen China endlich als Marktwirtschaft anerkennen, die USA sollen Exporte nach China erleichtern, das sind die Bedingungen die der chinesische Premierminister Wen Jiabao an eine mögliche Finanzspritze knüpft.
Wen Jiabao sagte wörtlich. „China ist bereit eine helfende Hand auszustrecken“. Die Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft würde China vor Anti-Dumping-Klagen bewahren und würde für China einen hohen symbolischen Wert besitzen.
China verlangt von den USA eine breitere Öffnung des US-Marktes für chinesische Investitionen und Importe.
Beseitigung von Einfuhrbeschränkungen verlangt
Damit amerikanische Exporte nach China gelangen können, solle Washington die Beschränkungen für die Ausfuhr technologischer Produkte nach China beseitigen, so Wen Jiabao.
Vor Kurzem erst hatte Italien um Finanzhilfen aus China gebuhlt. Das chinesische Außenministerium will indes eng mit den europäischen Ländern kooperieren, um die Finanzkrise zu bewältigen.
Auch Russland bot Finanzhilfe an. Die sich einst als überlegenes Gesellschaftssystem empfundenen Staaten dürfte die ganze Angelegenheit indes äußerst peinlich sein.
Grafik: China, Marktwirtschaft (c) pf