Nach der Giftwolke durch den Chemieunfall bei Kraft Foods in Bad Fallingbostel mussten zwischenzeitlich über 1800 Bewohner in der Umgebung des Unternehmens ihre Häuser verlassen.
Die Feuerwehr versuchte über einen längeren Zeitraum, das Gemisch aus Salpetersäure und Natronlauge abzupumpen.
Natronlauge und Salpetersäure versehentlich gemischt worden
Das gefährliche Gemisch war entstanden, weil ein Reinigungsbehälter versehentlich mit Salpetersäure und Natronlauge vermischt wurde.
Insgesamt wurden 14000 Liter Natronlauge mit 10000 Liter Salpetersäure vermischt. Dabei entstand eine Temperatur von über 100 Grad Celsius und es kam zu einer Verpuffung.
Schlimmer war jedoch eine durch das Gemisch und die anschließende Verpuffung entstandene Giftgaswolke.
Bewohner mussten Nachts ihre Häuser verlassen
Diese sorgte dafür, dass für die Umgebung zeitweise Katastrophenalarm ausgelöst wurde. Die Bewohner mussten mitten in der Nacht ihre Häuser verlassen. Durch den Temperaturanstieg bestand die Gefahr eines Aufbrechens des Behälters und eines Austretens des Gemisches.
Es bestand zudem die Gefahr einer neuerlichen Giftgaswolke. Die Giftgaswolke hätte im schlimmsten Fall die Atemwege derart reizen könne, dass diese verätzt worden wären.
Feuerwehr konnte Bersten des Tanks verhindern
Die daraus resultierenden Folgen für die Bewohner der Umgebung wären nicht absehbar gewesen. Um das Bersten des Behälters zu verhindern, hatte die Feuerwehr die Tankwandung mit kaltem Wasser gekühlt.
Ziel war es, die Temperatur und damit die chemische Reaktion der beiden Flüssigkeiten zu verlangsamen beziehungsweise zu stoppen.
Daneben begann die Feuerwehr die Flüssigkeit abzupumpen. Gegen 15 Uhr war die Lauge komplett aus dem Tank abgepumpt. Die noch im Tank verbliebene Lauge wird nun mit Wasser verdünnt und dann ebenfalls abgepumpt.
Bewohner zwischenzeitlich wieder in Häuser zurückgekehrt
Zwischenzeitlich konnten die evakuierten Bewohner wieder in ihre Häuser zurückkehren und der Katastrophenalarm wurde aufgehoben.
Ob es an einigen Stellen zu einem giftigen Fall-Out durch Regen gekommen ist, fragten sich teilweise einige Anwohner.
Ein Betroffener fragte beispielsweise, ob er seine Birnen im Garten noch essen könne. Die Giftgaswolke indes hat sich zwischenzeitlich weitgehend verflüchtigt.
Dennoch dürfte es seitens des zuständigen Kreisumweltamtes eine Messung an Kontrollpunkten gegeben haben, die eine Gefahr für die Bevölkerung zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausschließen kann.
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Bsp. Grafik: Chemieunfall Kraft / Bad Fallingbostel / Giftwolke (c) ep