Carsten Maschmeyer: Buch „Selfmade“ – Aufgezwungener Narzissmus?

Stephan Frey
Stephan Frey
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Carsten Maschmeyer: Buch „Selfmade“ sorgt für Aufsehen – Carsten Maschmeyer, ehemaliger Gründer des Finanzdienstleisters AWD, hat ein Buch geschrieben.

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Das Werk des Carsten Maschmeyer trägt den bezeichnenden Titel „Selfmade“.

Buch „Selfmade“: Erfolgsrezepte des Egoismus?

Mit dem Buch möchte sich der ehemalige „Finanzoptimierer“ als Ratgeber des Erfolgs empfehlen. Demnach sind Netzwerke alles und nur Netzwerke bringen Erfolg.

Genauso verhält es sich mit Beziehungen. Auch dieses im Volksmund als „Vitamin-B“ bezeichnete Element trägt demnach zum Erfolg bei.

Maschmeyer interpretiert Kontakte und Beziehungen daher auch nicht am Wert des jeweiligen Menschen, der diese Beziehung prägt oder den Kontakt darstellt, sondern für Maschmeyer zählt der Nutzen, den er aus der jeweils anderen Person ziehen kann.

Wird die besagte Person nicht mehr benötigt für das eigene Fortkommen, wird diese ad acta gelegt.

Demnach sind das Networking und der Aufbau von Beziehungen nach Carsten Maschmeyers Logik lediglich ein Investment, was sich irgendwann einmal auszahlt.

Mit platten Sprüchen wie „Ein Leben ohne Beziehungen ist wie Tauchen ohne Sauerstoffflasche“, versucht Maschmeyer die Bedeutung von Beziehungen hervorzuheben. Maschmeyer meint damit jedoch lediglich geschäftliche Beziehungen.

Das Networking dient demnach nicht der Pflege von Sozialkontakten, auch in der Geschäftswelt, sondern lediglich dem eigenen Konto.

Dies entlarvt Maschmeyer als dass, was er ist oder zumindest als dass, für was ihn die Masse der Bevölkerung angesichts seiner Schilderungen im Buch halten muss, nämlich einen egozentrischen Narzissten.

Beziehungen: Auch im Geschäftsleben – Wichtig auch auf emotionaler Ebene

Beziehungen sind wichtig, da hat Herr Maschmeyer recht, allerdings sind Beziehungen auch auf zwischenmenschlicher Ebene wichtig, auch im Geschäftsleben.

Denn nur wo Vertrauen zwischen zwei Geschäftspartnern herrscht, kann eine vertrauensvolle Zusammenarbeit erwachsen.

„Selfmade“: Spalten statt versöhnen

Carsten Maschmeyer hingegen dokumentiert mit dem Buch „Selfmade“ den scheinbaren Schwerpunkt seines Lebens, das „eigene Ego“.

Insofern dürfte das Buch die Gesellschaft spalten, statt für mehr Miteinander in dieser zu sorgen.

Das Buch schadet daher mehr als es nützt. Es gibt aber ein Mittel dagegen, das Buch einfach links liegen lassen und Bücher über zwischenmenschliche Beziehungen mit emotionalem Tiefgang auch im Geschäftsleben bevorzugen.

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Carsten Maschmeyer: Egoist oder liebevoller Privatmensch?

Und Maschmeyer? Ist dieser nun wirklich ein Egoist und Narzisst? Hier dürfte die Wahrheit wie so oft in der Mitte liegen.

Es hat den Anschein als würde Carsten Maschmeyer beruflich ausschließlich sein Ego pflegen.

Zumindest privat hat es seine erste Frau 20 Jahre mit ihm ausgehalten, Veronica Ferres tut es seit 2009, zudem ist Maschmeyer Vater.

Insofern muss es auch einen anderen Carsten Maschmeyer geben, einen netten und sympathischen. Vielleicht demnächst ein Buch mit dem Titel „Ich kann auch anders“ oder „Privat bin ich nett“?

Dann würde auch die Bevölkerung ein anderes Bild von Herrn Maschmeyer bekommen.

Allerdings ist dies wohl nicht gewollt, denn ein einmal manifestiertes Image soll wohl gewahrt werden, in diesem Fall kann man nur sagen, leider!

Bsp. Grafik zum Artikel: Carsten Maschmeyer / Buch (c) Burda

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