In einen Atomkraftwerk in Frankreich, dem südfranzösischen AKW Marcoule, wurde in einem Schmelzofen eine Explosion ausgelöst.
Die französische Atomaufsichtsbehörde (ASN) gab schnell Entwarnung, Radioaktivität sei nicht ausgetreten und der Unfall somit offiziell erledigt.
Atomunfall: Menschen schlossen sich in ihren Häusern ein
Trotz der Beschwichtigung durch die oberste Atomaufsichtsbehörde Frankreichs reagierten die Menschen in den umliegenden Dörfern panisch.
Zahlreiche Menschen schlossen sich in den Häusern ein, um möglichst keinen radioaktiven Fallout abzubekommen.
Teilweise konnten die Bürger erst durch einen Behördenanruf dazu bewegt werden aus ihren Häusern zu kommen.
Atomkraftwerk Frankreich: Arbeiter verbrannte
Bei dem Unfall starb ein Arbeiter, der durch die ausgetretene Hitze in sekundenschnelle verbrannte. Vier weitere Arbeiter wurden verletzt.
Untersuchungen der Umgebung erbrachten keinerlei Anhaltspunkte für ausgetretene radioaktive Strahlung, so die Behörden.
In dem betroffenen Ofen wurden schwach bis sehr schwach radioaktive Abfälle aus anderen Atomanlagen verbrannt.
Die übrigen Gebäude der Atomanlage seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, so ein weiterer Behördensprecher.
Die Reaktoren der Anlage, die noch unter General de Gaulle in Betrieb genommen wurde, sind seit letztem Jahr abgeschaltet.
Umfrage: 70 Prozent der Franzosen für Atomausstieg
Frankreich gilt als das Atomland Nummer 1 in der EU. Auch wenn der materielle Schaden nur gering ist, so dürfte der politische Schaden für die französische Atomlobby, im Zuge der immer noch präsenten Atomkatastrophe im japanischen Fukushima, immens sein.
So bezeugt eine Umfrage der französischen Grünen, dass rund 70 Prozent der Franzosen den langfristigen Ausstieg aus der Atomenergie wollen.
Der Unfall von Marcoule ist daher Wasser auf die Mühlen der französischen Atomgegner, so Experten. Auch der deutsche Atomausstieg gibt der Anti-AKW-Bewegung in Frankreich Auftrieb.
Grafik Marcoule (c) Google