ARD Markencheck: Edeka und Rewe im Test auf den Zahn gefühlt

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit
ARD-Markencheck-WDR-Edeka-Rewe-Test

Neuer ARD Markencheck 2013: Edeka und Rewe im Test – In der WDR-Produktion „Der Edeka/Rewe-Check“, welche am Montagabend in der ARD ausgestrahlt wurde, setzten die Reporter die als Premium-Supermärkte bezeichneten Lebensmittelketten im Vergleich zur Discounter-Konkurrenz von Aldi und Lidl.

Auffällig war, dass hinsichtlich der Preise ein Testwarenkorb bei Rewe lediglich einen Unterschied von
1,50 Euro zwischen dem teuersten und dem günstigsten Einkauf beim Discounter hervorbrachte.

Preisunterschiede bei Sonderangeboten oftmals nur minimal

Sonderangebote lagen bei den Discountern und den sogenannten Premium-Supermärkten Edeka und Rewe oftmals lediglich einen Euro auseinander.

Der große Vorteil von Edeka und Rewe scheint stattdessen die größere Produktpalette zu sein. Dies ist aber offenbar gleichzeitig auch ein Verkaufstrick.

So gibt es Essig, der 0,39 Euro kostet und solcher, der 9,99 Euro kostet.

ARD-Markencheck-WDR-Edeka-Rewe-Test

Drei-Gänge-Menü vom Sternekoch krönte Aldi zum Sieger

Tests haben ergeben, dass Verbraucher vielfach Preise im mittleren Preissegment auswählen. Der Discounter hingegen bietet weniger Waren an, dafür jedoch durchweg günstige.

Besonders bemerkenswert war der Test, bei dem der bekannte Sternekoch Maximilian Kreus ein Drei-Gänge-Menü für zwölf Personen kreierte.

Hierbei benutzte er sowohl Waren vom Discounter als auch von Rewe und Edeka. Um hinsichtlich seiner Arbeit nicht beeinflusst zu werden, wurde die Ware in einer neutralen Verpackung angeliefert.

Das beste der Gerichte wurde jeweils von Test-Essern an mit Sternen bewertet. Von den zu vergebenen 36 Sternen erhielt Rewe lediglich fünf, zweiter wurde Edeka und der Überraschungsgewinner war Aldi-Süd.

Plantage in Spanien: Wie im Gefangenenlager

Auch hinsichtlich der bei den Discountern und den Premium-Supermärkten bestehenden Arbeitsbedingungen fühlten die Tester vom ARD Markencheck Rewe und Edeka auf den Zahn.

So wirbt Rewe beispielsweise für viele Produkte mit dem Nachhaltigkeitssymbol. Ein Reporter von „Markencheck“ begab sich daraufhin auf eine Plantage nach Spanien, wo Rewe Waren der Marke „Pro Planet“ bezieht. Dort leben rund 80 Personen wie in einem Gefangenenlager.

Nachts können die Arbeiter das Grundstück beispielsweise nicht verlassen.Vielfach handelt es sich um Flüchtlinge ohne gültige Papiere. Auch fließendes Wasser ist auf der Plantage nicht vorhanden.

Edeka indes arbeitet hinsichtlich Umweltstandards mit dem WWF zusammen. Hinsichtlich besserer Arbeitsbedingungen kann jedoch auch dieses Unternehmen keine Garantie abgeben.

Rewe lagert Tätigkeiten auf Billigfirmen aus – Löhne von vier Euro teilweise üblich

Vielfach wird beispielsweise für das Regale einräumen von Rewe eine Fremdfirma beauftragt, die teilweise Tariflöhne von vier Euro bezahlt.

Zusammenfassend lässt sich nach dem ARD Markencheck somit sagen, dass ein Einkauf bei Aldi oder Lidl kein schlechteres Gewissen hervorrufen muss, als ein Einkauf bei Rewe oder Edeka.

Im Gegenteil, der Geldbeutel dürfte sich bei den Discountern freuen. Das einzige was sich Edeka und Rewe zugute halten können, ist die oftmals freundlichere Atmosphäre.

So sind die Läden vielfach heller und wirken aufgeräumter als die Geschäfte von Lidl und Aldi. Allerdings dürfte eine vorübergehende „Dunkelheit“ und ein gewisses „Chaos“ hinsichtlich der möglichen Ersparnis auch auszuhalten sein.

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Bsp. Grafik: ARD Markencheck / Edeka Rewe (c) cc/Derek Gates

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2 Kommentare
  • wenn ich nicht irre, dann haben die Reporter sich die allgemeinen Verhältnisse vor Ort angesehen, keine Rewe-Plantage! Daraufhin fragen sie ob Rewe ähnliche Verhältnisse bei den eigenen hunderten Belieferern ausschließen kann, das ist alles! Und das können die natürlich nicht, nehmen den Mund zu voll!

  • Was eindeutig zu kurz kommt ist die Geschichte mit den Stickern! Da steckt doch noch viel mehr dahinter! Und jetzt behauptet Rewe dass alles mit den Arbeitern stimmt gar nicht – dabei müssten sie doch zeigen warum sie sowas dann übrhaupt versprechen

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