Merkel sorgt für Kritik nach Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Merkel sorgt für Kritik nach Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau – Bundeskanzlerin Angela Merkel mag es gut gemeint haben, die Reaktion auf Ihren Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau fällt jedoch verheerend aus.

Angela Merkel  Besuch Dachau News

Obwohl noch nie ein amtierender deutscher Regierungschef oder einer Regierungschefin in Dachau zu Besuch war, sorgte der Besuch der Bundeskanzlerin in der KZ-Gedenkstätte für Kritik, sowohl bei der Opposition als auch bei der Presse.

Nach Termin in KZ-Gedenkstätte Wahlkampfauftritt im Bierzelt

Grund ist nicht so sehr die Tatsache, dass Merkel die Gedenkstätte aufsucht, sondern der Zeitpunkt und der Terminplan der Bundeskanzlerin.

Einige wenige Kritiker attestieren der Bundeskanzlerin sogar ein PR-Desaster. Grund ist die Tatsache, dass nach dem Besuch in der KZ-Gedenkstätte eine Wahlkampfrede in einem Bierzelt in Dachau folgte.

Die Grüne Renate Künast nannte deshalb den Ablauf des Besuchs der Bundeskanzlerin eine “geschmacklose unmögliche Kombination.“ Ähnlich äußerte sich der Historiker und Experte für die NS-Zeit, Wolfgang Benz.

Dieser sagte dem Bayerischen Rundfunk, dass es eher wie beiläufig wirkt, “wenn man kurz bevor man dann ins Festzelt zum Wahlkampf geht, noch den Kranz niedergelegt und Betroffenheit äußert.“

Überlebende des Holocaust zollen Angela Merkel Respekt

Angela Merkel indes erntet von den Überlebenden des Holocaust teilweise großen Respekt. Alba Naor sagt beispielsweise, “Merkel macht das, was man schon längst hätte tun sollen.“

Der Termin in der KZ-Gedenkstätte Dachau dauerte rund 90 Minuten. Danach folgte ein Wahlkampfauftritt bei der örtlichen CSU.

Bei der Opposition indes dürfte gerade der nachfolgende Termin für andauernde Kritik auch in den nächsten Tagen sorgen. Im KZ-Dachau kamen mehr als 43.000 Häftlinge ums Leben.

Fragliches Ansinnen der Opposition

Über 200.000 Personen wurden während der Zeit der Nazi-Diktatur in Dachau und den Außenlagern gefangen gehalten. Im April 1945 befreite die US-Armee das Konzentrationslager und die Gefangenen.

Selbst wenn man den Termin der Bundeskanzlerin hinsichtlich des zeitlichen Ablaufes kritisieren mag, so zeigte der Auftritt dennoch, dass Angela Merkel nicht um Effekthascherei bemüht war, sondern durchaus mit edlen Motiven in die KZ-Gedenkstätte gegangen ist.

Selbst wenn man Anhänger der Opposition ist, lässt sich die vermeintliche Kritik auch ins Gegenteil umkehren.

Es stellt sich dabei die Frage, ob die Opposition einen derart sensiblen Termin nicht selbst für Wahlkampfzwecke missbraucht, indem sie der Kanzlerin quasi die durchaus edel gemeinten Motive absprechen will.

Weitere News: Angela Merkel: Urlaub auf Ischia im Paparazzi-Visier!

Bsp. Grafik zum Artikel: Angela Merkel / Besuch KZ-Gedenkstätte Dachau (c) cc/dirk@vorderstrasse.de

Diese News teilen
Ihr Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert