Anders Behring Breivik vor Gericht: Urteil „Sofort freilassen“?

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Massenmörder Anders Behring Breivik vor Gericht: Der Attentäter von Utoya, Anders Behring Breivik, nutze den Gerichtssaal als Show-Bühne – und die Journalisten der Welt machten mit.

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Bei einem Haftprüfungstermin im Vorlauf der zu evaluierenden Strafe Anders Breiviks zeigte der Massenmörder von Utoya eine bizarre Show.

Anders Behring Breivik: Militärischer Orden

Als Anders Breivik in den Gerichtssaal geführt wurde, erhob er die von Handschellen bedeckten Hände nach oben.

Dies sollte ein Zeichen für die rechte Szene Norwegens sein, so der Anwalt des Attentäters. Im Gerichtsaal forderte Breivik seine sofortige Freilassung.

Zudem wolle er sofort den höchsten militärischen Orden Norwegens zugesprochen bekommen, so Anders Breivik weiter.

Auch sagte Breivik, dass seine Taten „einen präventiven Charakter gehabt hätten“. Rund 200 Journalisten machten dass, was Breiviks Ego aufwertete, sie schenkten ihm Aufmerksamkeit.

Anders Breivik wirkte selbstsicher und zitierte abermals sein obskures politisches Manifest.

Mediziner: Breivik „akut psychisch krank“

Derweil sehen Mediziner in Breivik allenfalls einen akut psychisch kranken Patienten, der dringend psychologischer Hilfe bedarf.

Es stellt sich hierbei allerdings die Frage, inwieweit psychiatrische Hilfe und Justiz beziehungsweise gesunde und pathologische Anteile in der Person Breiviks miteinander verschmelzen und somit seine Schuldfähigkeit beeinflussen oder eben nicht.

Anders Behring Breivik wirkte nämlich bei dem Gerichtstermin nicht fahrig oder unkonzentriert.

Deshalb sehen einige Mediziner und Psychologen das erste psychologisch/psychiatrische Gutachten auch mit zweifelhaftem Blick.

Für einen unter Schizophrenie leidenden Menschen wirkt Breivik nämlich in seinem Gedankengang zu geordnet, für einen normalen Menschen indes wirkt Breivik nur verrückt.

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Journalisten: An Gladbecker Geiseldrama erinnern

Die wahrscheinlichste Variante dürfte daher darin zu suchen sein, dass Breivik psychisch akut erkrankt ist, die bisher gestellte Diagnose jedoch mit Fehlern behaftet ist.

In jedem Fall zeigt Anders Breivik starke narzisstische Züge, hierzu passen auch seine Größenfantasien.
Letztlich bleibt abzuwarten, was die erneuten Gutachten ergeben.

Den anwesenden Journalisten seien indes die Ereignisse und das Versagen im Falle „Gladbecker Geiseldrama“ in Erinnerung gerufen.

Nachahmer und Trittbrettfahrer könnten sich durch die mediale Aufmerksamkeit ermutigt sehen, es Breivik gleichzutun.

Über den Fall zu berichten ist legitim, jedoch im Gericht selbst dem Attentäter Aufmerksamkeit zu schenken, ist schlichtweg ein Hohn für die Überlebenden und die Angehörigen der Opfer.

Reuelos und rechtsextrem - Breivik vor Gericht


Artikel-Grafik: Anders Breivik vor Gericht / News (c) ep

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