Amoklauf Weilerbach: Schießerei in Arztpraxis

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Amoklauf Weilerbach: Schießerei in Arztpraxis – Ein 78-jähriger Mann hat am Montagnachmittag bei einer Schießerei in Weilerbach in der Pfalz zwei Ärzte in ihrer Praxis getötet.

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Der Mann litt dem Vernehmen nach wohl an einer paranoiden Schizophrenie oder einer anderen wahnhaften Persönlichkeitsstörung und fühlte sich bedroht.

Weilerbach-Täter: Amoklauf in Arztpraxis war geplant

Trotz der möglicherweise wahnhaften Persönlichkeitsstörung soll der Rentner die Weilerbach-Schießerei geplant haben. Der Mann galt als zunehmend „verwirrt“.

Der Rentner hat zudem einen Abschiedsbrief in seinem Haus hinterlassen. Wie bekannt wurde, litt der Mann zudem an Krebs. In seiner Wohnung hortete er zudem Waffen.

Die Polizei fand bei ihm drei Pistolen und sechs Langwaffen. Zwei der Pistolen soll der Mann versteckt haben und so in die Arztpraxis gelangt sein. Er wartete in der Praxis im Wartezimmer, bis er als Patient aufgerufen wurde.

Im Behandlungszimmer habe er dann zuerst seinen behandelnden Arzt und danach den herbeieilenden Kollegen des von Schüssen getroffenen Arztes erschossen. Eine Medizinische Fachangestellte wurde zudem durch Schüsse verletzt.

Nach den tödlichen Schüssen flüchtete der Mann zunächst in seine Wohnung. Aus seinem Wohnungsfenster gab er zunächst noch einen weiteren Schuss ab. Dabei wurde ein Polizist leicht am Hals getroffen. Danach tötete sich der Rentner selbst.

Täter: „Will verbrannt werden“

Die Staatsanwaltschaft berichtet indes, dass der Mann in der Vergangenheit zunehmend verwirrt gewirkt habe.

So fühlte er sich von seinen Nachbarn bedroht. Diesen warf er vor, ihn mit Geräten zu bestrahlen. Derzeit rätselt die Polizei noch, ob die Krebserkrankung

im Zusammenhang mit der Tat gestanden hat. Die letzten Worte des Mannes lauteten im Abschiedsbrief: „Ich will kein Grab, ich will verbrannt werden“.

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Weilerbach-Schießerei: Ursache organisches Psychosyndrom?

Möglich ist, dass die Krebserkrankung infolge Metastasenbildung (Tochtergeschwulste) im Gehirn die Persönlichkeitsstörung und damit die Weilerbach-Schießerei ausgelöst hat.

Psychiater sprechen in diesem Fall von einer organischen Persönlichkeitsstörung. Für diese These spricht die Tatsache, dass der Rentner zu seinen späteren Opfern ein „recht gutes Verhältnis“ gehabt haben soll.

Sollte die Staatsanwaltschaft eine Obduktion des Mannes anordnen, könnte diese These ihre Bestätigung finden. Den Opfern und dem Mann selbst hilft diese wie auch immer geartete Erkenntnis hingegen nichts mehr.

Insofern bleibt allerdings auch die Frage offen, warum der Mann nicht in eine gerontopsychiatrische oder psychiatrische Fachklinik eingewiesen wurde.

Ob hier also möglicherweise ein Behandlungsfehler vorlag, könnte die Auswertung der Krankenakte des Mannes ergeben.


Bsp. Grafik zum Artikel: Schießerei (c) cc/Feuerwehr Wiesbaden

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