Alternative für Deutschland: AfD-Partei zofft sich in Landesverbänden

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

Alternative für Deutschland (AfD): Zoff in den Landesverbänden – AfD Partei-Programm auf dem Prüfstand – Umfrage zur Bundestagswahl 2013 bei drei Prozent – Die Alternative für Deutschland (AfD) wurde erst vor wenigen Wochen gegründet.

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Landesverband um Landesverband wurde quasi von heute auf morgen aus dem Boden gestampft.

AfD: Quantität statt Qualität beim Personal?

Stolz vermeldete die neue Partei dabei den jeweiligen Aufbau ihrer Landesverbände. Offenbar hat die Partei jedoch dabei mehr auf Quantität denn auf Qualität des Personals gesetzt.

Immer häufiger kommt es zu regelrechten verbalen Schlammschlachten zwischen Führungskräften der jeweiligen Landesverbände. Angetreten als Alternative zu den etablierten Parteien wollte die AfD insbesondere im konservativen Lager Wähler gewinnen.

Union und FDP fürchten um Wählerstimmen

Der Vorsitzende der neuen Partei, Lucke, betrachtet die innerparteilichen Konflikte dabei als Einzelfälle. Derweil beobachten die Union und die FDP die neue Partei mit Sorge.

Sollte die AfD auch nur wenige Prozentpunkte erhalten, könnte es für eine Neuauflage der derzeitigen Regierungskoalition aus CDU, CSU und FDP im September womöglich nicht reichen.

Vorstandsmitglieder in Bayern prügelten sich fast

Auch die SPD befürchtet jedoch, dass die AfD im bürgerlichen Lager der SPD-Wähler wildern könnte. Aktuelle Umfragen sehen die neue Partei derzeit bei drei Prozent.

Insbesondere beim Vorstand der AfD in Berlin kommt es zu regelrechten Kleinkriegen. Annette Goldstein, bislang eine der Sprecherin des Berliner Landesverbandes, trat nach innerparteilichen Streitereien zurück.

Auch in Bayern kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. Dort endete ein Landesparteitag fast im Chaos. Vorstandsmitglieder wurden dabei fast gegeneinander handgreiflich.

Neuaufstellung der Landesliste in Niedersachsen notwendig?

In Bayern wollte die AfD an der Landtagswahl im Herbst nicht teilnehmen, um ein möglichst gutes Ergebnis bei der Bundestagswahl nicht zu gefährden. Derzeit scheint der dazugehörige Beschluss jedoch zur Disposition zu stehen. Viele Mitglieder wollen offenbar erneut über eine Teilnahme an der Landtagswahl abstimmen.

In Niedersachsen beschloss der Landesvorstand der Alternativen für Deutschland, die Aufstellung für die Landesliste für die Bundestagswahl erneut vorzunehmen. Offenbar könnte aus formalen Gründen eine Zulassung der Partei zur Bundestagswahl gefährdet sein.

AfD und Piratenpartei: Klare Kante gegen Rechtsaußen bei den Piraten – AfD lässt Abgrenzung offenbar vermissen

Zudem sollen offenbar auch Mitglieder mit einer rechtsextremen Vergangenheit beziehungsweise mit Kontakten zur NPD in der neuen Partei Unterschlupf gefunden haben. Derweil haben aber offenbar auch die Piraten in Schleswig Holstein ein Problem. Ein Kandidat für Kommunalwahl in Kiel hatte der Partei seine rechtsextreme Vergangenheit verschwiegen.

Der Kandidat selbst ist zwischenzeitlich aus der Piratenpartei ausgetreten. Da die Zulassung zur Kommunalwahl jedoch bereits erfolgt war und nicht mehr zurückgezogen werden konnte, überlegen die Piraten offenbar sogar einen Aufruf an die eigenen Mitglieder zu starten, die eigene Partei nicht zu wählen.

Man mag den Piraten Chaos und politische Unreife vorwerfen, in Bezug zur Abgrenzung zu rechtsextremen Strömungen bekennen die Piraten zumindest in Schleswig Holstein klare Kante.

Dass die AfD dies nicht eindeutig macht, zeigt der Satz des Vorsitzenden Lucke, „Grundsätzlich ist es gut, wenn jemand uns wählt und nicht die NPD.“

Lucke setzt ohne Umschweife auf Wähler von Rechtsaußen und vermeidet dabei eine klare Abgrenzung zu rechten Kreisen. Genau dies wirft auch FDP-Generalsekretär Patrick Döring Lucke vor. So sagte Döhring: „Die AfD zeigt ihr wahres Gesicht -Nazis und Verfassungsfeinden Freunde der AfD.“

Weitere News: Alternative für Deutschland: So will die AfD-Partei 2013 in den Bundestag!


Bsp. Grafik: Alternative für Deutschland / AfD-Partei (c) cc/Lore&Guille

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5 Kommentare
  • Die Alternative mit Bernd Lucke wird mit einem zweistelligem Ergebnis in den Bundestag einziehen.Da können die Medien gebetsmühlenartig behaupten, dass
    die AfD nur 3% hat.Im Wahl-O-Meter wo in der Woche 200000 Tweets verarbeitet werden, steht die AfD bei 9% und es wird jede Woche mehr.

  • Das ist wieder einer dieser Artikel der die AfD vollkommen „objektiv“ darstellt!??? Der Satz von Herrn Prof. Lucke hat absolute Richtigkeit – auch mein Mann hätte aus Wut über die derzeitige Regierungsmissere die
    NPD gewählt! Nun gibt es Gott sei Dank die AfD als echte Alternative für Wähler – und diese Partei weist nirgendwo rechtsextreme Strömungen auf, die werden von den „Altparteien“ in die AfD hinein interpretiert, weil die Angst vor der nächsten Wahl – mit der AfD – riesengroß ist!

  • Soll das ein Witz sein, einer Partei, die keine ehemaligen NPD- und DVU-Mitglieder
    aufnimmt, zu unterstellen, sie grenze sich nicht klar nach rechtsaußen ab?

    Dann wird auch noch das Lucke-Zitat verkürzt wiedergegeben. Es lautet eigentlich:
    „Grundsätzlich ist es gut, wenn jemand uns wählt und nicht die NPD. Ohne uns gäbe
    es die Gefahr, dass enttäuschte Wähler, die eigentlich gar nicht rechts sind, aus
    Protest extremistische Parteien wählen.“.

    Womit doch klar gesagt wird – falls denn jemand überhaupt ernsthaft daran gezweifelt hat –
    daß es um „enttäuschte Wähler, die eigentlich gar nicht rechts sind“ geht.

    Und da genau liegt der Punkt. Keiner glaubt ernsthaft, die AfD verfolge rechtsextreme Ziele.
    Aber es werden mit Kalkül Halb- und Unwahrheiten verbreitet, in der Hoffnung, es werde schon
    am Ende was hängen bleiben. Widerlich! Auch daher wird es Zeit für die Alternative.

  • Die AfD grenzt sich sehr deutlich zur NPD ab! Wer seine NPD Vergangenheit verschweigt fliegt sofort raus! Malsehen wie das die Piraten handhaben. Außerdem hat Bernd Lucke den Satz dass es grundsätzlich besser ist die AfD zu wählen statt die NPD jüngst konkretisiert und deutlich gemacht was er meint, er sagte: „Grundsätzlich ist es immer besser eine demokratische Partei zu wählen statt die NPD!“ Und das wird ja wohl auch niemand bestreiten. Es ist doch schlimm genug, dass wichtige Themen wie z.B. das €urothema bisher Parteien wie der NPD überlassen wurden statt diese im demokratischen Diskurs zu führen! Wenn nun also Wähler zurück zu demokratischen Parteien finden, die das Thema €uro auf ihre Agenda setzen dann ist das für unsere Demokratie doch nur von Vorteil, ich kann daran nichts schlechtes sehen. Etwas anderes ist es wenn rechtsextremes Gedankengut Einzug halten würde, doch davon grenzt sich die AfD in aller Deutlichkeit ab!

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