AfD: Umfragewerte sinken nach Debatte um Schusswaffeneinsatz – Die Vorsitzende der “Alternative für Deutschland“ (AfD), Frauke Petry sorgt mit ihrer Forderung durch die Bundespolizei an der Grenze auf Flüchtlinge schießen zu lassen, für eine Riesenempörung quer durch alle Parteien.
Kurz vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt scheint der Vorsitzenden der AfD jedes Mittel recht, um in den medialen Fokus zu geraten.
Von Storch: Auf Mütter mit Kindern schießen lassen
Die stellvertretende Vorsitzende der “Alternative Deutschland“, Beatrix von Storch, sorgte derweil durch eine ähnliche Äußerung auf ihrer Facebook-Seite für eine nicht minder geringere Empörung.
Sie ging dabei sogar noch einen Schritt weiter und verlangte, auch auf Mütter mit ihren Kindern schießen zu lassen, wenn diese die Grenze unberechtigterweise übertreten.
Die Europa-Abgeordnete von Storch ist von Beruf Juristen und müsste eigentlich über die geltende Rechtslage im Bilde sein. Scheinbar wird aber der promovierten Chemikerin Frauke Petry, ebenso wie bei der Juristin von Storch der Populismus über die Moral und die geltende Gesetzeslage gestellt.
Sturm der Entrüstung
Offenbar rechneten aber beide “Politikerinnen“ nicht mit dem massenweisen Sturm der Entrüstung. Denn selbst mögliche Sympathisanten der AfD distanzierten sich zum Teil deutlich.
Und auch erste Wahlumfragen, die nach der Äußerung getätigt wurden, dokumentieren, dass die Wählerinnen und Wähler die Forderungen nach Vollziehen eines Schießbefehls an der deutschen Grenze gegenüber wehrlosen Flüchtlingen nicht honorieren.
Anwalt stellt Strafanzeige gegen Petry
Die Folge ist, dass die “Alternative für Deutschland“ in den Umfragen massiv an Zustimmung verliert. Offenbar hat sich die Parteivorsitzende mit ihrer Äußerung und die Situation in Bezug auf den Großteil der Sympathisanten ihrer Partei falsch eingeschätzt.
Hinzu kommt die Tatsache, dass mittlerweile auch ein Rechtsanwalt aus Hannover Strafanzeige gegen Petry wegen des Verdachts der Volksverhetzung gestellt hat. Zudem gerät Petry innerparteilich zunehmend unter Druck.
Möglicherweise droht ihre innerhalb kürzester Zeit das gleiche Schicksal wie dem früheren Vorsitzenden Bernd Lucke. Denn innerparteilich rumort es in Bezug auf den Führungsstil der Vorsitzenden schon lange.
Ein-Themen-Partei bald weg vom Fenster?
Galt die AfD unter Lucke in Bezug auf den Euro als Ein-Themen-Partei, gilt es umso mehr in Bezug auf die Flüchtlingspolitik. Deshalb dürfte der Spuk in Bezug auf die AfD auch spätestens dann vorbei sein, wenn wichtigere Themen wie die Rentenpolitik, die Gesundheitspolitik oder die Umweltpolitik wieder in den Fokus geraten.
Denn zu all diesen Fragen hat die “Alternative für Deutschland“ außer dumme Sprüche keine Alternative anzubieten. Gleiches hat sie übrigens auch nicht in Bezug auf die Flüchtlingspolitik, hier stellt sie lediglich Forderungen auf, ohne mit dem Gesetz vereinbare Konzepte zu präsentieren.
AfD: Familienbild aus dem 19. Jahrhundert
Zudem sind jegliche Forderungen nach einer Obergrenze für Flüchtlinge durch das Grundgesetz nicht gedeckt. Insofern gilt hier das gleiche für die AfD wie auch für die CSU. Die AfD indes dürfte spätestens seit der Äußerung ihrer Parteivorsitzenden sich als das entlarvt haben, was sie ist, in großen Teilen fremdenfeindlich, rassistisch und im Hinblick auf das Familienbild im 19. Jahrhundert stehen geblieben.
Frauke Petry scheint indes den Schuss nicht mehr gehört zu haben und Frau von Storch scheint zu tief aus gleichem Storchenest gefallen zu sein.
Letztlich bleibt zu hoffen, dass beide bis zu den drei Landtagswahlen im März noch weitere derartige Entgleisung von sich geben. Spätestens dann dürfte sich das Thema AfD im Parlament endgültig erledigt haben.
Weitere News: Bundestagswahl: Umfragen widersprechen sich!
Bsp. Grafik: Alternative für Deutschland / AfD-Partei (c) cc/Lore&Guille