Alexander Gerst: Traumstart zur ISS 2014 – Kindheitstraum erfüllt, Sojus-Raketenstart in Baikonur gelungen – Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst startete am Mittwochabend vom Weltraumbahnhof in Baikonur um genau 21:57 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ).
Die russische Sojus-Rakete erwies sich dabei wie gewohnt als äußerst zuverlässig.
Um 5:52 MEZ stieg Gerst in die ISS um
Knapp sechs Stunden nach dem Start koppelte die Sojus an der Internationalen Raumstation ISS an.
Um 5:52 Uhr MEZ stieg Gerst in die Raumstation um. Dabei gelangte auch das Maskottchen der Sojus-Mannschaft “Giraffity“, eine Plüsch-Giraffe an Bord der Weltraumstation.
Kurz vor dem Start twitterte Gerst noch, folgende Worte “bis denn dann! Würde euch gerne alle mitnehmen…“. In der Heimatstadt von Gerst, Künzelsau, verfolgten rund 500 Menschen den Start live auf einer Video-Leinwand.
Public Viewing in Köln
Auch im Kontrollzentrum der Deutschen Versuchsanstalt für Luft und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen war die Begeisterung über den gelungenen Start und das gelungene Andockmanöver entsprechend groß.
Zudem fand ein Public Viewing in der Kölner Altstadt statt. Gerts erhielt als Glücksbringer ein Stück des Kölner Doms.
Dieses nimmt er nach seiner Landung wieder mit auf die Erde und es wird dann wieder an der Stelle, in der es im Dom entnommen wurde, verbaut.
Alexander Gerst: Geophysiker erfüllte sich Kindheitsraum
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat Geophysik studiert und in Hamburg promoviert. Er wurde im Jahr 2009 als ESA-Astronaut aus rund 8500 Bewerbern ausgewählt.
Den Start verfolgten nicht nur die Mutter, der Vater sowie die Großmutter und die Geschwister, sondern auch die Freundin des Astronauten reiste nach Baikonur und verfolgte den Start Live vor Ort.
Gerst hat sich mit dem Flug zur Internationalen Raumstation ISS einen Kindheitstraum erfüllt. So berichtete er in einem Interview davon, dass er als Kind Signale zum Mond geschickt habe, die dann wieder auf die Erde zurückkamen. Dabei sei der Wunsch aufgekommen, selbst ins All zu fliegen.
„Flugticket“ kostet ESA rund 50 Millionen Euro
Damit Gerst zur Internationalen Raumstation ISS gelangen konnte, musste die europäische Raumfahrtagentur ESA rund 50 Millionen Euro als “Flugticket“ an Russland bezahlen. Dass Völkerverständigung trotz aller politischen Konflikte möglich ist, zeigten die Besatzungsmitglieder vor der Abreise demonstrativ.
Auf die Frage eines Journalisten, ob sich die Ukraine-Krise auf das Verhältnis der Besatzung auswirkte, umarmte der Commander, der Russe Maxim Surajew, den ebenfalls mitfliegenden US-Amerikaner Reid Wiseman und Alexander Gerst demonstrativ und zeigte damit, dass die Mannschaft zusammenhält.
Dies kam auch während des Fluges mehrfach dadurch zum Ausdruck, dass die Crew mehrfach die Hände aufeinander legte, um sich gegenseitig Glück zu wünschen. Experten befürchten, dass Russland spätestens 2020 aus dem gemeinsamen Projekt der Internationalen Raumstation aussteigen könnte. Allerdings fließt bis dahin noch viel Wasser die Maskwa (Москва́) herunter.
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Bsp. Grafik zum Artikel: Alexander Gerst: Raketenstart zur ISS (c) cc/NASA