Noch vor wenigen Wochen musste die Air Berlin abermals Verluste verkünden, nun wurde scheinbar unternehmensintern die Reißleine gezogen.
Der bisherige Air-Berlin-Chef Joachim Hunold verlässt das Unternehmen, dafür rückt ein alter Bekannter an die Spitze, Hartmut Mehdorn. Der frühere Bahn-Chef soll zunächst Interimsnachfolger werden.
Hunold und Mehdorn: Langjährige Freundschaft
Mehdorn gehört bereits dem Verwaltungsrat der Air-Berlin an. Was zunächst jedoch wie ein Sturz von Hunold aussieht, entpuppt sich bei genauem Hinsehen als Freundschaftsdienst. Hunold und Mehdorn verbindet nämlich eine langjährige Freundschaft.
Während der frühere Bahnchef nun operative Aufgaben übernimmt, zieht sich Hunold seinerseits in den Verwaltungsrat zurück. Joachim Hunold vollzieht den Rückzug von der Unternehmensspitze zum 01. September.
1991 gründete Joachim Hunold Air-Berlin und führte das damals kleine und unbedeutende Flugunternehmen binnen kurzer Zeit zur zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft. Seit 2006 ist die Air-Berlin eine Aktiengesellschaft, an der Hunold nur noch ein kleines Aktienpaket hält.
Luftverkehrssteuer und Kerosinpreise als Grund
Als Gründe für seinen Rücktritt führte der einstige Vorzeigeunternehmer die Luftverkehrssteuer, die hohen Kerosinpreise und die Auswirkungen der arabischen Unruhen an.
Der Ablösung Joachim Hunolds muss nun noch der Verwaltungsrat des Unternehmens zustimmen.
Air-Berlin kündigte nach abermaligen Verlusten für das weitere Geschäft einen drastischen Sparkurs an, dem auch zahlreiche Flugverbindungen zum Opfer fallen. Der Verlust von Air-Berlin stieg von 28 Millionen auf 32 Millionen.
Grafik Air Berlin (c) pc