Ägypten: Neue Pyramiden via Google Earth gefunden?

Stephan Frey
Stephan Frey
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Ägypten neue Pyramiden News

Die US-Amerikanerin Angela Micol will nur mithilfe von Google Earth 2012 in Ägypten spektakuläre neue Pyramiden entdeckt haben.

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Die Amerikanerin selbst war jedoch nicht vor Ort, sondern hat in mühevoller Kleinarbeit am heimischen PC in über zehnjährigen Studien Anomalien in Luftbildern von Google-Earth untersucht.

Neue Pyramiden in Ägypten: Fachwelt gespalten

Nun will die US-Hobbyarchäologin weitere, bisher unbekannte Pyramiden entdeckt haben. Die Fachwelt diskutiert, ob der vermeintliche Fund lediglich der Wunschgedanke einer Möchtegern-Archäologin ist oder ob er eine handfeste Sensation darstellt.

Auf ihrer Webseite „googleearthanomalies.com“ hat Micol die Aufnahme veröffentlicht. Darauf ist ein Struktur mit dreieckigem Grundriss zu erkennen. Zudem sind vier weitere Hügel darauf zu erkennen.

Zwei davon weisen etwa eine Länge von 76 Metern auf. Die beiden kleinen Strukturen sind etwa 30 Meter breit. Wie der Ägyptologe Nabil Selim erklärt, ähneln die kleinen Hügel Funden der 13. Dynastie (etwa 1785 bis 1680 v. Chr.).

Etwa 90 Kilometer von dem Fund entfernt hat Micol offenbar noch eine weitere pyramidenförmige Anomalie entdeckt. Diese ist etwa 42 Meter breit und umgeben von drei kleinen hügelartigen Strukturen.

Die genauen Koordinaten will Micol derweil noch nicht preisgeben. Aktuell versucht die Hobby-Ägyptologin, Fördermittel zur Erkundung einzuwerben.

James Harrell, Experte der archäologischen Geologie erklärt derweil, dass es sich bei dem angeblichen Sensationsfund um natürliche Steinformationen handeln würde.

Arroganz der Fachwelt

Diese könnten archäologische und geologische Laien oft mit archäologischen Funden verwechseln, so Harrel. Harrel sieht in dem angeblichen Fund lediglich Spitzkuppen, die teilweise erodiert wurden.

Das Verhalten Harrels indes offenbart die Arroganz von Teilen der etablierten Wissenschaft. Dabei sind es oftmals Hobby-Forscher, die so manche archäologische Sensation zutage förderten.

Ob es sich bei der von Micol gefundenen Struktur tatsächlich um Pyramiden handelt oder um eine natürliche Struktur, gilt es zu untersuchen.

Pyramiden in Google-Earth: Wegstrukturen fehlen

Hierzu müsste Micol allerdings die Koordinaten des angeblichen Sensationsfundes offenbaren.

Was auf den ersten Blick gegen die Pyramidenthese spricht, ist die Tatsache, dass auf den Bildern keine, wie auch immer gearteten Wegstrukturen beziehungsweise Strukturen etwaiger Transportgänge beobachten sind.

Bei nahezu allen Google-Earth-Aufnahmen bekannter und auch weniger bekannter Pyramidenstrukturen sowie anderer verborgener Gebäudestrukturen lassen sich Wegstrukturen erkennen.

Viele bekannte Funde durch archäologische Laien gemacht

Dies ist hier nicht der Fall. Insofern spricht einiges gegen die These der Pyramiden.

Diese aber gänzlich in das Reich der Fantasie zu verbannen ist gerade in der Archäologie der Arroganz der angeblich etablierten Fachwelt geschuldet und weniger der Hoffnung einer Hobby-Archäologin auf einen Sensationsfund.

Übrigens war einer der größten Archäologen kein Fachmann, Heinrich Schliemann, dieser hat Troja entdeckt.

Der Autor dieser Zeilen ist übrigens diplomierter Archäologe, dennoch ermuntert er alle Hobby-Archäologen, Funde an die Fachleute zu melden, auch wenn diese auf den ersten Blick noch so unwahrscheinlich erscheinen mögen.

Denkmalschutzgesetze untersagen eigenmächtiges Graben nach archäologischen Schätzen

Allerdings ist gezielte Schatzsuche und eigenmächtiges Graben nach den geltenden Denkmalschutzvorschriften der Bundesländer untersagt.

Es gilt somit, archäologische Funde umgehend an die entsprechende Fachbehörde zu melden.

Letztlich geht es um die Aufarbeitung der Geschichte der Menschheit und nicht um die Eitelkeit einiger Fachleute, die sich ihres angeblichen Ruhmes durch einen womöglichen Laien beraubt sehen, wennd dieser eine archäologische Sensation aufdeckt.

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Bsp. Grafik Artikel: Ägypten Pyramiden / neue Pyramiden (c) gbr

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