25 Jahre Mauerfall in Berlin: Glücksfall oder Sieg des Kapitalismus?

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

25 Jahre Mauerfall in Berlin am 9. November 2014: Glücksfall der Geschichte oder Sieg des Kapitalismus? – Der Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren gilt als Freudentag in der deutschen Nachkriegsgeschichte.

25-jahre-mauerfall-berlin-2014-Fall der Berliner Mauer

Am 9. November 1989 wurde die deutsche Teilung mit der Öffnung der Mauer überwunden.

Erinnerung an Maueropfer

Nur ein knappes Jahr später waren beide deutsche Staaten miteinander vereint. Im Zuge des 25. Jahrestages des Mauerfalls fanden in Berlin und in zahlreichen anderen Orten an diesem Wochenende insbesondere in der Nähe des früheren Grenzverlaufs zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland Veranstaltungen zum Gedenken an die Maueröffnung vor 25 Jahren statt.

In diesem Zusammenhang erinnerte Bundeskanzlerin Angela Merkel auch an die Opfer, die über die Mauer in den ehemaligen Westen flüchten wollten und bei der Flucht durch Schüsse von DDR-Grenzsoldaten oder Selbstschussanlagen getötet wurden.

Zahlreiche Ausstellungen und Gedenkveranstaltung im Zuge des Jubiläums schmückten insbesondere die Bundeshauptstadt Berlin in diesen Tagen.

25 Jahre Mauerfall: 7000 Ballons markierten früheren Grenzverlauf

Höhepunkt des Jubiläums waren 7000 leuchtende Ballons, die den ehemaligen Grenzverlauf nachzeichneten und in den Abendhimmel aufstiegen und damit gleichsam den Mauerfall nachahmten.

Insbesondere die Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße in Berlin war einer der zentralen Veranstaltungsorte an dem Jubiläumswochenende.

Evangelische Kirche war einer der Wegbereiter der Einheit

Zudem gab es einen Festakt des Landes Berlin im Konzerthaus am Gendarmenmarkt, wo ebenfalls an die Überwindung der einstigen Teilung beider deutscher Staaten erinnert wurde.

Auch die Kirchen in Deutschland erinnerten mit Gottesdiensten an das Geschenk der deutschen Einheit. Insbesondere der evangelischen Kirche in der ehemaligen DDR kam als Opposition und damit als einer der Wegbereiter der Wiedervereinigung eine wichtige Rolle zu.

Relikt der DDR: Der grüne Pfeil

Woran an dem 25. Jahrestag nicht erinnert wird, ist die Tatsache, dass nahezu sämtliche positive Errungenschaften der ehemaligen DDR nicht in das wiedervereinte Deutschland übernommen wurden.

Das einzige was im Alltag auch heute noch ein Überbleibsel der früheren DDR ist, ist der so genannte grüne Pfeil, der auch bei einer roten Ampel das Rechtsabbiegen erlaubt.

„Ideale“ an ehemalige DDR-Bürger überbracht

Wenn man demgegenüber stellt, welche westlichen „Ideale“ der ehemaligen Bevölkerung der früheren DDR „überbracht“ wurden, dann darf zumindest kritisch hinterfragt werden, ob es sich wirklich um eine gleichberechtigte Wiedervereinigung zweier souveräner Staaten gehandelt hat, oder am Ende nicht doch um den Sieg des Kapitalismus gegenüber dem „Real Existierenden Sozialismus“ handelte?

9. November nicht nur ein Tag zum Feiern: Erinnerung auch an Brand jüdischer Synagogen 1938

Zudem darf am 9. November nicht vergessen werden, dass es zwei weitere wichtige Daten gibt, die mit diesem Datum verbunden sind.

Nämlich der 9. November 1938, als die Nationalsozialisten jüdische Synagogen massenweise anzündeten und damit den Weg für das brutalste Verbrechen in der Menschheit ebneten sowie der 9. November 1918 (Ausruf der Republik durch Philipp Heinrich Scheidemann), der den Beginn der Demokratie im damaligen Kaiserreich bedeutete und in der Weimarer Republik mündete.

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Bsp. Grafik: 25 Jahre Mauerfall Berlin 2014 / Fall der Berliner Mauer (c) cc/j27

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