Vogelgrippe Deutschland: H5N1 Virus in Entenmast-Betrieb

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

Vogelgrippe in Deutschland: Entenmastbetrieb in Brandenburg betroffen – In der brandenburgischen Gemeinde Seelow wurden aufgrund des H5N1 Vogelgrippe-Virus 14500 Mastenten eines dort ansässigen Betriebes getötet.

Vogelgrippe-Deutschland 2013-H5N1-Virus News

Die Aktion geschah auf Anordnung des Veterinäramtes. Die Tiere waren mit dem H5N1 Vogelgrippe-Virus infiziert.

H5N1-Virus wurde bei Routineuntersuchung gefunden

Hierbei handelt es sich um eine für den Menschen nicht gesundheitsgefährdende Variante. Der nunmehr im Februar 2013 in Brandenburg aufgetretene Fall der Vogelgrippe ist der erste seit über drei Jahren in Deutschland. Das Unternehmen im Oderbruch ist im Zuge einer Routineuntersuchung in den Fokus der Behörden geraten.

Keines der Tiere des Unternehmens zeigte Krankheits-Symptome der Vogelgrippe, eine Impfung für den Menschen steht somit nicht auf der Agenda. Das Landeslabor Berlin-Brandenburg hat jedoch eine Infektion von Mastenten mit dem Influenza-A-Virus nachgewiesen.

Auch das Referenzlabor, des Friedrich-Löffler-Instituts hat diesen Befund bestätigt. Demnach handelt es sich bei dem gefundenen Virus um das H5N1-Virus, welches für die Menschen jedoch nicht gefährlich ist.

Tiere wurden vorsorglich getötet

Die gefundene Variante gilt nicht als die hoch ansteckende Variante. Grundsätzlich gilt die Vogelgrippe als gefährlich, da das Virus vom Tier auch auf den Menschen überspringen kann.

Weil jedoch die Mutationsrate des Virus sehr hoch ist, gilt es auch bei der nun als für den Menschen ungefährlichen Variante entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu tätigen.

Vogelgrippe in Deutschland: Keine Gefahr für die Bevölkerung

Aus diesen Vorsichtsmaßnahmen heraus wurden offenbar auch die Tiere getötet. Der zuständige Amtstierarzt von Märkisch-Oderland bestätigte derweil, dass der gefundene Erreger für Menschen ungefährlich sei. Auch das Bundeslandwirtschaftsministerium versicherte, dass für die Bevölkerung keinerlei Gefahr bestehen würde.

Trotzdem richtete das Land Brandenburg ein Krisenzentrum ein, welches die weitere Ausbreitung der Vogelgrippe verhindern soll. Der Mastenten-Betrieb wurde derweil vorübergehend geschlossen und es wurde eine Sperrzone von einem Kilometer rund um den Hof gelegt. Die Sperrzone wird für 21 Tage festgelegt.

Nach Angaben der WHO entspricht dies der Inkubationszeit des Virus. Während der Zeit dürfen weder Eier noch Geflügel aus der Zone heraus verkauft oder verzehrt werden.

Weitere Betriebe der Umgebung sollen überprüft werden

Hunde und Katzen dürfen das Haus nicht verlassen. Zudem dürfen Tiere in der Umgebung nicht gejagt werden.

Ein Sprecher des Landkreises teilte zudem mit, dass nunmehr auch sämtliche Betriebe der Umgebung, die in Kontakt mit dem betroffenen Betrieb standen, überprüft würden.

Insgesamt handelt sich um etwa 40 Betriebe. Erkrankte Tiere zeigen als Symptome der Vogelgrippe neben einer Fehlhaltung des Kopfes auch einen Ausfluss aus Schnabel und Augen.

Zudem verweigern die Tiere das Futter, sie weisen ein stumpfes Federkleid auf und können Niesen. Das zuständige Veterinäramt bittet die Bevölkerung derweil darum, verdächtige Beobachtungen an Vögeln dem Landratsamt zu melden.

Weitere News: Pferdefleisch-Skandal: Lasagne aus dem Verkehr gezogen!


Bsp. Grafik: Vogelgrippe-Virus (c) cc/JanetandPhil

Diese News teilen
1 Kommentar
  • In diesen Massenställen leiden die Tiere sehr unter fehlendem Badewasser, sie sind daher auch stark anfällig für grippale Infekte. Immer wieder brechen in solchen Massenanlagen Viren der Geflügelgrippe H5N1 aus, wie in Deutschland in Wachenroth und Schwandorf, aber auch erst kürzlich in Bangladesh und Indonesien.

    Durch die enge Aufstallung können Grippeviren sich schnell verbreiten. Auch eine Infektion von Geflügel durch Menschen, die dort arbeiten, ja sogar durch Tierärzte oder Gerätschaften ist möglich. Oft geschieht es durch Zukauf von Enten aus Frankreich (Impf-Enten) oder Tschechien.

    Es lohnt sich, an diesen Fällen dranzubleiben – genaue, kritische Recherche ist nötig!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert