Ukraine Proteste: Verliert Vitali Klitschko seinen größten Kampf?

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Ukraine Proteste: Verliert Vitali Klitschko seinen größten Kampf? – Nachdem die Proteste in der Ukraine aktuell im Januar 2014 immer mehr in Gewalt eskaliert sind, hat sich die Lage nun ein wenig beruhigt.

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Die Demonstranten haben zuletzt damit begonnen, Barrikaden abzubauen.

Vitali Klitschko: Ukraines Aushängeschild in Europa

Während im Westen zunehmend Vitali Klitschko das Gesicht der Bürgerproteste darstellt, schwindet sein Einfluss in der Ukraine selbst nahezu täglich.

Insbesondere die Tatsache, dass Klitschko jegliches Blutvergießen verhindern möchte und insofern den Konflikt zusammen mit der amtierenden Regierung von Janukowitsch im Dialog lösen möchte, bringt ihm im eigenen Land immer weniger Sympathien entgegen.

Nationalistische Gruppierungen provozieren Gewalt

Vielfach wird dem Boxweltmeister unterstellt, er sei zu sanft im Umgang mit der amtierenden Regierung. Besonders im Westen und damit insbesondere in Europa, wird der Einfluss von Vitali Klitschko offenbar überschätzt.

Nach außen mag er das prominenteste Gesicht der Proteste sein, im Inneren wird die sich anbahnende Revolution jedoch von vielen Einzelinteressen getragen. Neben den gemäßigten Kräften, zu denen Klitschko zählt, haben sich immer mehr nationalistische Gruppierungen an die Spitze der Proteste gesetzt.

Vitali Klitschko indes wirkt hinsichtlich seines Einflusses auf die Proteste immer mehr in die Defensive gedrängt. Besonders rechts-nationale Strömungen nutzen die Situation aus und provozieren zunehmend Gewalt.

Letztlich dürfte es darauf ankommen, inwieweit die Regierung Janukowitsch sich auf die gemäßigten Kräfte der Protestbewegung zubewegt.

Janukowitsch muss mit gemäßigter Opposition verhandeln, um eine Revolution zu verhindern

Sollte mit der gemäßigten Opposition kein Einvernehmen hergestellt werden können, bleibt zu erwarten, dass die gewaltbereiten Kräfte in der Ukraine die Oberhand gewinnen könnten.

Insofern dürfte insgeheim auch der amtierende ukrainische Präsident Janukowitsch ein Interesse daran haben, dass die gemäßigten Kräfte der Opposition die Oberhand behalten.

Proteste von Moskau gefördert?

Die letzten Zeichen der Regierung deuten auf eine erneute Entspannung hin. Allerdings hatte der ukrainische Präsident bereits mehrfach derartige Signale ausgesandt, die allesamt am Ende durch gewaltbereite Polizisten ins Gegenteil umgekehrt wurden.

Fraglich bleibt auch, inwieweit die Gewalt der Polizei gegenüber den Demonstranten in der Ukraine nicht auch durch Moskau befördert oder zumindest befürwortet wird.

Hat doch insbesondere Russland ein macht-strategisches Interesse am Verbleib von Janukowitsch an der Macht. Vitali Klitschko indes kämpft seinen härtesten Kampf, Ausgang ungewiss.

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Bsp. Grafik: Proteste Demonstrationen / Ukraine aktuell (c) cc/mac_ivan

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