Stuttgart 21 aktuell: Baumfällarbeiten nach Schlossgarten-Räumung

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Stuttgart 21: Aktuell werden die Baumfällarbeiten nach der vollendeten Räumung des Schlossgartens fortgesetzt. Beinahe friedlich verlief zuvor die Räumungsaktion der Polizei rund um die Stuttgart 21-Gegner im Schlossgarten des Stuttgarter Hauptbahnhofes.

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Rund 1300 Stuttgart 21-Protestler leisteten dabei friedlichen Widerstand.

Stuttgart 21: Polizei erleichtert über friedliche Räumung des Schlossgartens

Sowohl die Polizei als auch die Politik zeigten sich angesichts der friedlichen Räumungsaktion erleichtert.

Die „Schützer des Schlossgartens“ zeigten sich hingegen aufgebracht durch das ihrer Meinung nach aggressive Vorgehen der Polizei.

Die Gegner des Bauprojektes hatten in dem Schlossgarten rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof eine regelrechte Zeltstadt errichtet, um durch diese Art und Weise ihren Protest gegenüber dem Bauprojekt auszudrücken.

Um 3 Uhr morgens rückten die Einsatzkräfte an, um die Zeltstadt zu räumen. Die Aktion dauerte nach Angaben der Einsatzkräfte rund elf Stunden.

Nun können erste Rodungsarbeiten beginnen. An der Polizeiaktion waren rund 2400 Beamte beteiligt.

Demonstranten: Angekettet und einbetoniert

Vier Protestler hatten sich an Bäume gekettet, um deren Fällung zu verhindern. Zwei weitere Demonstranten betonierten ihre Arme im Boden ein und mussten mit schwerem Gerät befreit werden.

Viele Demonstranten verließen nach Aufforderung der Polizei jedoch freiwillig das Gelände. Angesichts des friedlichen Verlaufs lobte der Stuttgarter Polizeipräsident, Thomas Züfle auch die Demonstranten.

Diese hätten sich sehr besonnen und friedlich verhalten, so der Polizeipräsident gegenüber der Presse.

Ungeachtet des friedlichen Verlaufs wurden 104 Personen hinsichtlich ihrer Identität überprüft und zudem wurden etliche Demonstranten wegen Verstoß gegen das Versammlungsverbot vorläufig in Gewahrsam genommen.

Zudem wird einigen Demonstranten Beamtenbeleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie Nötigung vorgeworfen.

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Stuttgart 21: Volksentscheid nimmt Gegnern Argumente

Der Protest dürfte letztlich so friedlich abgelaufen sein, weil der Volksentscheid den Gegnern die Argumente für einen weiteren Protest genommen hatte.

Die Bevölkerung Baden-Württembergs hatte mehrheitlich in einem Bürgerentscheid beschlossen, dass Stuttgart 21 gebaut werden soll.

Trotzdem protestierte der harte Kern der Projektgegner weiter gegen den unterirdischen Hauptbahnhof. Die Bahn fing zwischenzeitlich mit ersten Rodungsarbeiten an.

Ungeachtet der begonnenen Rodungen haben die Projektgegner durchaus Erfolge vorzuweisen. So musste die Bahn Planänderungen vornehmen.

Zudem gilt für bestimmte Areale ein Rodungsverbot, weil hier der seltene Juchtenkäfer anzutreffen ist.

Die Bahn muss den Käfer nun mitsamt der Bäume entweder einzäunen oder umsiedeln. Die Protestler können dies als ihren Erfolg verbuchen.

Fraglich bleibt allerdings ob es ihnen wirklich um das Leben des seltenen Insektes ging oder doch ausschließlich um den Bahnhof und der Käfer somit nur instrumentalisiert wurde.


Bsp. Grafik zum Artikel: Stuttgart 21 aktuell (c) Nataraj

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