Stammzellenforschung: Klonen: Hautzellen in menschliche Embryonen umgewandelt

Stephan Frey
Stephan Frey
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Stammzellenforschung: Klonen: Hautzellen in menschliche Embryonen umgewandelt – Mediziner feiern es als großen Durchbruch im Hinblick auf die Erforschung von Krankheiten wie Morbus Parkinson, Alzheimer und bestimmten Herzerkrankungen.

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Wissenschaftler sehen in der nun erstmals möglichen Restrukturierung von Körperzellen in embryonale Stammzellen die Möglichkeit diese und viele weitere Erkrankungen in der Zukunft zu heilen.

Organtransplantationen bald ohne Abstoßungsreaktion?

Gegner sehen darin den Beginn einer Frankenstein-Wissenschaft. Genaugenommen geht es darum, dass bereits ausdifferenzierte Zellen wieder in embryonale Stammzellen zurückgebildet werden können.

Erstmals ist es Wissenschaftlern des Stammzellenlabors der Oregon Health and Science University (USA) gelungen, Hautzellen so zurück zu programmieren, dass daraus menschliche Embryonen entstanden.

Kerne von Hautzellen wurden dabei in Eizellen von Spendern verpflanzt und mittels einer Nährlösung wurden daraus menschliche Embryonen gewonnen.

Durch dieses Verfahren soll langfristig die Möglichkeit eröffnet werden beispielsweise Herztransplantation mit eigenem Gewebe durchzuführen und so quasi die Organe im Labor nachzuzüchten.

Da es sich um körpereigenes Gewebe handelt, wäre eine Abstoßungsreaktionen wie bisher nicht zu erwarten. Zudem könnte durch die Klonierung von jeglichem menschlichen organischen Gewebe eine Ersatzteilmedizin eingeläutet werden, die Wartelisten von Organspendern langfristig überflüssig machen könnten.

Allerdings könnten auch Frauen, die auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen können, mittels dieses Verfahrens Kinder doch noch bekommen.

Gott ins Handwerk gepfuscht?

Gegner der Technologie sehen in dem nun möglichen Verfahren hingegen ethische und vor allem auch juristische Probleme.

Insbesondere die Tatsache, dass aus Hautzellen menschliche Embryonen gebildet wurden, stößt Ethikern und Theologen sauer auf. Auch ist trotz der Erfolge bei der Klonierung nicht sicher, wie sich die Zellen verhalten.

So konnte bei geklonten Tieren in der Vergangenheit beobachtet werden, dass die Zellen schneller alterten als normal üblich. Fraglich bleibt auch, inwieweit alles wissenschaftlich durchgeführt werden sollte, was theoretisch durchgeführt werden kann.

Andererseits stellt sich die Frage, inwieweit es für den Bereich der Genetik moralische Standards allein schon deshalb gibt, weil für die jetzt erfolgte Bildung von menschlichen Embryonen keine solchen getötet wurden, sondern diese selbst geschaffen wurden?

Im Umkehrschluss hat der Mensch hier erstmals als Schöpfungsinstanz gewirkt und insofern einer möglichen überirdischen Macht damit ins Handwerk gepfuscht.


Bsp. Grafik: Stammzellenforschung / Klonen (c) cc/

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