Sepa Umstellung 2014: Notenbanken sind gegen Fristverlängerung

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Sepa-Umstellung 2014 für Überweisung und Lastschrift: Notenbanken wenden sich gegen Fristverlängerung, Daueraufträge, Firmen und Privatpersonen im Fokus – Die Europäische Gemeinschaft hat die Übergangsfrist zur Umstellung auf die 22-stellige Sepa-Kontonummer für IBAN/BIC um sechs Monate bis August 2014 verlängert.

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Die europäischen Notenbanken wenden sich jedoch offenbar gegen diesen Beschluss.

Krisenland Griechenland bei Sepa-Umstellung vorbildlich

Grund für die Fristverlängerung war die Tatsache, dass zahlreiche Unternehmen und Vereine um eine Fristverlängerung gebeten hatten, da der Zahlungsverkehr ab kommendem Monat sonst nicht sichergestellt gewesen wäre.

Insbesondere in Deutschland sind zahlreiche Unternehmen noch nicht auf die Sepa-Umstellung vorbereitet.

In Slowenien, der Slowakei und Finnland beispielsweise sind nahezu 100 Prozent der Überweisungen mittlerweile Sepa-Überweisungen. Im November vergangenen Jahres waren in Deutschland jedoch erst ein Drittel auf die neue Sepa-Überweisung umgestellt.

Bei den Lastschriften lag die Quote der zukünftig geltenden Sepa-Überweisungen sogar lediglich bei einem Zehntel.

Bundesbank reagiert auf Beschluss der Eu-Kommission verschnupft

Das Vorstandsmitglied der Bundesbank, Carl Ludwig Thiele, mahnte noch vor Weihnachten eine schnellere Gangart bei der Umstellung an.

Die Bundesbank reagierte auf die Entscheidung der Europäischen Kommission in Bezug auf eine Fristverlängerung derweil verschnupft. Demnach sei die Bundesbank davon ausgegangen, das selbst gesteckte Ziel erreichen zu können.

Offenbar wollte sich die Bundesbank aber auch ein mögliches eigenes Versagen bei der Geschwindigkeit der Umstellung nicht an die Brust heften und versucht nun indirekt den Schwarzen Peter weiterzugeben.

Andere europäische Notenbanken wollen nur drei Monate Verschiebung zubilligen

Auch andere europäische Notenbanken wenden sich gegen eine Verschiebung und wollen lediglich eine Terminverschiebung um drei Monate zubilligen.

Deutschland weist im innereuropäischen Vergleich die zweitniedrigste Quote der Sepa-Umstellung 2014 für Überweisung und Lastschrift auf.

Insofern stellt sich die Frage, warum insbesondere das Krisenland Griechenland bereits im dritten Quartal 2013 mit einer Umstellungsquote gut von 81 Prozent auftrumpfen konnte, während Deutschland bislang im November lediglich 32 Prozent aufweisen konnte.

Deutschland ist Sepa-Krisenland in der EU

Würde für Deutschland der gleiche Druck bei der Sepa-Umstellung gelten wie für Griechenlands in puncto Schuldentilgung, dann würde Deutschland in Europa so etwas wie den Abstiegsplatz und damit den Status eines Sepa-Krisenlandes zugebilligt bekommen.

Lediglich die Tatsache, dass Deutschland eines der wirtschaftsstärksten Länder der Europäischen Gemeinschaft ist, lässt offenbar auch die Europäische Kommission vor Kritik zurückschrecken.

Dabei würde es gerade der deutschen Wirtschaft gut zu Gesicht stehen, ihre konservativen Kleider abzulegen und sich endlich bei der Sepa-Umstellung 2014 für Überweisungen und Lastschrifteb dem internationalen Wettbewerb zu stellen, anstatt Exporte nach deutschen Regeln diktieren zu wollen und damit auch die Anwendung althergebrachter Überweisungen.

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Bsp. Grafik zum Artikel: Sepa Umstellung 2014 / Überweisung / Lastschrift (c) cc/ Palingzp

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