Rentenerhöhung: Nullnummer für 20 Millionen Rentner?

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Rentenerhöhung als „Nullnummer“? Rentner gelten gemeinhin als potenzielles Wählerklientel der Union.

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Mit nahendem Bundestagswahlkampf scheinen die Rentner auch wieder in den Fokus der Bundespolitik zu geraten.

Rentenerhöhung 2012: Nicht einmal Inflation ausgeglichen

Gab es im letzten Jahr nur eine Rentenerhöhung von 0,99 Prozent, bei gleichzeitiger Preissteigerungsrate von 2,3 Prozent zum damaligen Zeitraum, sollen nun die Rentner eine Erhöhung im Westen um 2,18 Prozent und im Osten von 2,26 Prozent erhalten.

Im Westen stellt die Rentenerhöhung 2012 die zweithöchste seit dem Jahr 1994 dar.

Ursula von der Leyen (CDU) pries denn auch die verkündete Rentenerhöhung als gerecht für die Rentner, die ihr ganzes Leben dafür gearbeitet hätten.

Im Klartext bedeutet die Erhöhung jedoch bei einem Rentner, der die volle Beitragszeit von 45 Jahren erreicht hat, im Westen einen Zuwachs von 27 Euro monatlich und im Osten von 25 Euro monatlich.

Wenn die erwartete Inflationsrate hinzugerechnet wird, bleibt entweder nichts oder sogar ein Minus in den Taschen der Rentnerinnen und Rentner.

Im Jahr 2010 beispielsweise gab es keine Rentenerhöhung, sodass auf die Jahre gerechnet, die Rentner an Kaufkraft verloren haben.

Weitere News: Rentenerhöhung 2012: Erhalten Rentner tatsächlich mehr Geld?

Millionen für Banken, Almosen für Rentner?

Im gleichen Atemzug sichert die Bundesregierung jedoch Millionen für Banken und die Wirtschaft. Dass die Rentnerinnen und Rentner den heutigen Wohlstand erarbeitet haben, fällt dabei unter den Tisch.

Auch die Tatsache, dass gerade im Alter die Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsversorgung wegen typischer Alterserkrankungen zunimmt, wird gerne verschwiegen.

Die damit verbundenen Kosten bleiben oft bei den Betroffenen hängen, weil die Kassenleistungen und die damit verbundene Übernahme von Kosten weiter zurückgedrängt werden.

Insofern dürfte die nun als vorzeitiges Wahlkampfgeschenk klassifizierte Rentenerhöhung den meisten Rentnern eher bitter aufstoßen und wie ein Almosen wirken.

Insbesondere alleinstehende Frauen im Alter schämen sich oft ergänzende Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen und müssen mit weit weniger Geld auskommen als mancher Hartz IV-Empfänger.

Auch für diese betroffenen Rentner dürfte die nun angekündigte Rentenerhöhung eher ein Überlebensgeschenk, denn ein Geschenk zur besseren Lebensführung sein. Indes muten die aktuellen Tarifforderungen des öffentlichen Dienstes eher wie eine Frechheit an.

Solidarität beschränkt sich halt allzu oft auf den eigenen Horizont, mag dieser auch noch so beschränkt sein. Leidtragende sind die Rentnerinnen und Rentner, deren Anzahl stetig zunimmt.

Allein dies macht Hoffnung, weil dadurch auch die Lobby wächst, für die nun Betroffenen ist dies indes ein schwacher Trost.



Bsp. Grafik zum Artikel: Rentenerhöhung 2012 / Rentner (c) ps

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9 Kommentare
  • Genauso sieht es aus. 40 Jahre gearbeitet, nur um dann um sein Recht betrogen zu werden. Diese Regierung hat den Anspruch für ihre Wiederwahl schon längst verwirkt!

  • Wer sich die 2,18 bzw. 2,26 ausgedacht hat, hat als Politiker versagt, denn es ist eine weitere Unfähigkeit der Einschätzung der Leistung der Alten Länder für die Neuen Länder und 2,20 für ALLE hätte niemandem geschadet, wobei unter 50 € kaum einer sich davon mehr leisten kann, denn ich mache einen 400 €-Job Preiskontrolle in einer großen deutschen Kette und sehe die Preiserhöhungen seit herbst 2011!

  • ich hoffe nur, dass die Rentner endlich einmal laut werden bzw. bei der nächsten Wahl ihr Kreuz nicht mehr bei der CDU/CSU machen!

  • es ist jedes mal das selbe spiel mit der rentenerhöhung.eine lachnummer von jahr zu jahr.
    mein vorschlag,frau von der leyen und einige andere damen und herren unserer regierung, sollten mal selber mit einer durchschnittsrente wirtschaften für ein monat.
    ich wahr heute wieder mal selber einkaufen.
    alles ist teuerer gewurden und ein ende ist nicht in sicht. ich sage nur eins hoch lebe europa und der euro.vielleicht sollten wir rentner auch mal streiken

    • dafür wäre ich auch, einmal streiken wie es alle tun, aber leider sind die meißten Rentner zu pflegmatisch oder denken es hat eh keinen Sinn, wenn die Gewerkschft im öffentlichen Dienst 6% mehr Lohn will und die Rentner bekommen etwas mehr als 2%, daß macht ja nicht einmal die Inflationsrate aus, man kann es mit schöner Regelmäßigkeit beobachten, dass Montags in den Supermärkten die Preis gestiegen sind, wann tut endlich die Regierung dass für was sie gewählt wurde, auch von den vielen ,vielen Rentnern,für soziale Gerechtigkeit im eigenen Land sorgen, es kann doch nicht sein, dass ein Rentner nach 40 Jahren Arbeit weniger Rente bekommt als ein Hartz IV Bezieher, ich defeniere den deutschen Staat so, ein Staat ist dann liebenswert wenn er mit seinen alten,-behinderten,- und kranken Menschen bestens umgeht und ihnen ein würdiges Leben ermöglicht

  • Hurra,ich freue mich für die Arbeitsagentur über meine Rentenanpassung!!!
    Ich bekomme wegen einer Krebserkrankung nur die Rente wegen voller Erwerbsminderung und zusätzlich Harz IV als Aufstockung.Dafür muß ich aber monatlich einen Krankenschein abgeben,was auch kein Mensch versteht.Meine Rentenerhöhung wird sofort von der Arbeitsagentur von meinem Aufstockungsbetrag wieder abgezogen.Vielen Dank an die Arbeitsagentur und unsere Politiker,die solche Gesetze herausbringen.
    Wer die jetzigen Poliker wiederwählt,wählt freiwillig auch die Altersarmut mit!
    Es wird endlich Zeit,das sich an der Politk in diesem Land etwas ändert und wieder Gerechtigkeit einzieht und an die unteren zehntausend gedacht wird.Es darf nicht sein,das sich die einen die Taschen mit Geld vollhaun (was sie im Leben nicht brauchen) und andere Menschen am Hungertuch nagen müssen und jeden Cent 3x umdrehn müssen.
    Die jetzigen Politiker sollten alle Harz IV-Empfänger werden,damit sie wissen was darunter zu verstehen ist!!!

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