Rabobank verabschiedet sich vom Radsport-Sponsoring

Stephan Frey
Stephan Frey
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Rabobank Radsport-Sponsoring News

Die als Radsport-Sponsor seit langer Zeit bekannte und geachtete niederländische Rabobank wird sich zum Jahresende 2012 aus dem Sponsoring seines Radteams zurückziehen.

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Damit zieht die Bank, welche in Deutschland insbesondere durch deren Tagesgeld-Ableger Rabodirect vertreten ist, offenbar die Konsequenz aus den fortgesetzten Dopingskandalen.

Brachte Armstrongs Dopingskandal das Fass zum Überlaufen?

Insbesondere die Dopingenthüllungen um den ehemaligen Radprofi und mehrfachen Tour de France-Sieger Lance Armstrong haben wohl das Fass bei der Rabobank endgültig zum Überlaufen gebracht.

Das Sponsoring wird sowohl für das World-Tour-Männerteam als auch für das Frauenteam zum 31. Dezember 2012 beendet.

Auch der deutsche Radprofi Paul Martens ist von dem Schritt betroffen. Dieser fährt nämlich für das Rabobank-Männerteam. Nun wird zunächst einmal ein neuer Namensgeber für die Mannschaft gesucht.

Erst am Donnerstag geriet ein Rabobank-Fahrer ins Visier der Doping-Fahnder

Zuletzt war am Donnerstag ein Fahrer des Rabobank-Teams in den Fokus der Doping-Fahnder geraten. Dem Spanier Carlos Barreddo wird eine Unregelmäßigkeit in seinem Blutpass vorgeworfen.

Bereits 2007 geriet das Rabobank-Team in den Fokus der Ermittler. Damals hatte das Team Michael Rasmussen aus dem Tour-Team genommen, obwohl Rasmussen zu dem Zeitpunkt Träger des Gelben Trikots war.

Der Grund war damals eine Täuschung über den Aufenthaltsort von Rasmussen.

Weltverband dankte Rabobank für jahrelanges Engagement

Derweil hat der Radsport-Weltverband UCI den Rückzug der Rabobank bedauert und dem Geldinstitut aus den Niederlanden für seine jahrelange Unterstützung gedankt.

Zwischenzeitlich sinkt der Radsport immer mehr in der öffentlichen Wahrnehmung ab, was die Achtung und den Respekt betrifft.

Experten: Doping legalisieren, um Chancengleichheit zu wahren

Kaum jemand glaubt einem Radprofi, der eine Touretappe gewinnt, dass dies mit ehrbaren Mitteln geschehen ist. Zwischenzeitlich gibt es bereits einige Experten, die fordern, dass das Doping im Radsport vollends legalisiert werden sollte.

Als Grund geben die Experten an, dass dann zumindest wieder eine grundlegende Chancengleichheit gegeben ist, weil alle gedopt sind und insofern keiner der Fahrer irgendeinen Vorteil daraus ziehen kann.

Da das Doping langfristig dem Körper schadet, könnten so auf lange Sicht gesehen dann immer mehr Radprofis freiwillig mit dem Doping aufhören und der Radsport würde quasi durch das Doping auf lange Sicht gesehen zum sauberen Sport.

Ob allerdings eine derartige Sichtweise in der Öffentlichkeit und bei den Verantwortlichen jemals wirklich angenommen würde, bleibt zu bezweifeln.

Derweil scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis alle Sponsoren abspringen und der Profiradsport wieder zu einem Amateursport wird. Spätestens dann dürfte das Doping ebenfalls nicht mehr von Interesse sein.

Weitere News: Bank of Scotland: Tagesgeld-Zins auf 2,0 Prozent gesenkt


Bsp. Grafik: Rabobank / Radsport-Sponsoring (c) be

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