Novartis Pharma: Grippeimpfstoff für 2012 vorerst gestoppt

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Novartis Pharma Grippeimpfstoff 2012 News

Novartis: Grippeimpfstoff gestoppt, Aktie dennoch stabil – Erst wurde der Impfstoff gegen Grippe für 2012 zu knapp bemessen, sodass Deutschland kurzfristig den Markt auch für andere Anbieter öffnete, nun gerät Novartis Pharma wegen vermeintlicher Nebenwirkungen erneut in die Diskussion.

Novartis Pharma Grippeimpfstoff 2012 News

Weil der Verdacht der Verunreinigung besteht, hat nach Italien auch Deutschland zwei Grippeimpfmittel vorzeitig aus dem Handel nehmen lassen.

Grippeimpfstoff: Weiße Partikel in Ampullen entdeckt

Neben Deutschland und Italien sind auch Österreich und die Schweiz betroffen. Kontrolleure in Italien hatten weiße Partikel in den Ampullen des Grippeimpfstoffs von Novartis ausgemacht.

Daraufhin wurden die Grippeimpstoffe Fluad und Agripal vorerst aus dem Handel genommen.

Auch in Österreich und der Schweiz wurden die Mittel zuvor bereits nicht mehr vertrieben. Nun haben auch deutsche Behörden reagiert und den Verkauf ebenfalls gestoppt.

PEI: Maßnahme dient dem Schutz der Patienten

Vier Chargen des Impfstoffs Begripal sowie eine Charge des Impfstoffs Fluad sollen demnach von der Verunreinigung betroffen sein.

Dies teilte das für die Arzneimittelzulassung in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Donnerstag mit.

Die beiden betroffenen Impfstoffe werden von dem Pharmaunternehmen Novartis in Italien produziert.

Der Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts ist zu entnehmen, dass die Maßnahme „dem Schutz der Patienten vor möglichen Nebenwirkungen diene“. Nebenwirkungen könnten demnach noch einige Stunden nach der Verabreichung auftreten.

Bis dato wurden etwa 14,2 Millionen Impfdosen ausgegeben. Unbestätigten Angaben zufolge sollen von dem Handelsverbot etwa einige Hunderttausend Impfdosen betroffen sein.

In Deutschland indes wurden die in Italien beobachteten Ausflockungen bisher nicht beobachtet. Dennoch soll die Vorsichtsmaßnahme dem Schutz der Patienten dienen, so das PEI.

Novartis: Impfstoff ist unbedenklich

Derweil betont das betroffene Pharmaunternehmen in einer Presseerklärung die Unbedenklichkeit des Impfstoffs.

Die italienischen Behörden indes teilten derweil mit, dass es „um möglicherweise gesundheitsgefährdende Qualitätsmängel“ gehe. Weiter heißt es, dass „unerwünschte Reaktionen“ auf den verabreichten Grippeimpfstoff möglich seien.

Aktie von Novartis nahezu stabil – das Vertrauen der Menschen in Novartis auch?

Die Schweizer Behörden gehen indes davon aus, dass es sich um „Verklumpungen von normalen Bestandteilen des Impfstoffs handelt“. Im Zusammenhang mit dem Vorfall ist interessant zu beobachten, wie die Börse reagiert.

Bis jetzt hat sich die Aktie von Novartis mit lediglich einem Minus von 0,42 Prozent nahezu behauptet. Insofern dürfte dies zumindest nicht gegen das Unternehmen und das Vertrauen der Anleger sprechen.

Ob es jedoch für das Vertrauen der Menschen in den Pharmakonzern spricht, wenn dieser einen Vorfall von einer Ausflockung in einem Impfstoff als ungeprüft „unbedenklich“ bezeichnet, ist eine andere Frage.

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Bsp. Grafik: Novartis Pharma / Grippeimpfstoff 2012 (c)sp

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