Nicolas Sarkozy: Strafverfahren eingeleitet

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Nicolas Sarkozy: Strafverfahren eingeleitet – Gegen den früheren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy ist ein Strafverfahren eingeleitet worden.

Nicolas Sarkozy

Dem ehemaligen französischen Präsidenten wird vorgeworfen, illegale Einflussnahme auf den Fortgang eines Ermittlungsverfahrens genommen zu haben.

Strafvorwurf lautet auf illegale Einflussnahme und Korruption

Zudem lautet der Strafvorwurf auf Korruption und Verletzung des Ermittlungsgeheimnisses. Aus diesem Grunde saß Sarkozy rund 24 Stunden in Polizeigewahrsam. Dabei schien es, als könnte der ehemalige französische Präsident im November wieder an die Spitze der Partei UMP zurückkehren.

Auch ein Sieg gegen den derzeitigen Präsidenten Hollande bei der nächsten Wahl zum französischen Präsidenten wurde Sarkozy wieder zugetraut. Nun könnte es jedoch anders kommen.

Richter gegen Sarkozy aufgebracht

Insbesondere die Tatsache, dass Sarkozy die Kompetenzen von Richtern während seiner Amtszeit beschneiden wollte, könnte nun aus Kreisen der Justiz als zusätzliche Ermittlungsmotivation zutage treten. Auch innerhalb seiner Partei UMP hatte sich Sarkozy während seiner Amtszeit nicht gerade viele Freunde gemacht.

Deshalb überrascht es nicht, dass zahlreiche ehemalige politische Weggefährten sich insgeheim ins Fäustchen lachen dürften, dass Sarkozy nun in den Fokus der Justiz geraten ist.

Auch innerhalb des innerparteilichen Nominierungsverfahrens für die Präsidentenwahlen im Jahr 2017 dürften seine Gegner nun gewichtige Argumente in der Hand haben, die eine Rückkehr von Sarkozy auf den Präsidentensessel verhindern könnte.

Sarkozy: Berlusconi 2.0?

Einige Experten sehen die Ermittlung jedoch auch als Vorteil. So könnte der frühere französische Präsident die Ermittlungen und das gegen ihn laufende Strafverfahren als politisch motiviert darstellen und die Justiz in die linke Ecke stellen.

So ließe sich ein Lagerwahlkampf aufziehen, der die Justiz mit der politischen Konkurrenz gleichsetzt. Parallelen zu Italien und Berlusconi lassen sich in diesem Zusammenhang eindeutig erkennen. Auch Berlusconi hatte die Justiz, die gegen ihn ermittelte, für seinen Wahlkampf “missbraucht“.

Unterstützung von Parteikollegen

Einige UMP-Abgeordnete wie der Abgeordnete Chartier erklären sich mit Sarkozy allerdings auch solidarisch.

Auch der Abgeordnete Bruno Le Maire sagte Sarkozy seine Unterstützung zu. Für Nicolas Sarkozy selbst könnten die Ermittlung letztendlich aber, statt auf den Präsidentensessel, hinter schwedische Gardinen führen.

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Bsp. Grafik: Nicolas Sarkozy (c) cc/StefdeVries

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