Mohammed-Video auf Youtube: Das Zerrbild der Medien

Stephan Frey
Stephan Frey
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Mohammed-Video-Youtube-Film-News

Mohammed-Video auf Youtube – Film „Innocence of Muslims“ sorgt weiterhin für Diskussion: Wütende radikale Muslime stürmten die deutsche Botschaft in Khartum.

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Als Anlass gaben die Muslime an, dass die Demonstration der rechtsextremen Partei „Pro Deutschland“ vor Berliner Moscheen als Grund genannt wurde.

Rechtsextreme Partei will Mohammed-Video öffentlich in Berlin zeigen

Die Partei will nun das von Youtube bekannte Mohammed-Video öffentlich in Berlin zeigen. Erst vor einigen Wochen zeigten Parteivertreter Mohammed-Karikaturen vor Berliner Moscheen. Anders als in anderen Teilen der Welt blieben die Muslime in Berlin ruhig und besonnen.

In den arabischen Staaten indes, gingen Muslime auf die Barrikaden und griffen diplomatische Vertretungen Deutschlands und vor allem der USA an. Der von einem koptischen Christen in den USA produzierte Schmähfilm über Mohammed galt hier als Auslöser.

Der Filmemacher mit Namen Bassely Nakoula gilt als radikal und zwielichtig. „Pro Deutschland“ will diesen Film, indem der Prophet Mohammed unter anderem als schwul und mordend darstellt, wird,öffentlich in Berlin in voller Länge aufführen. Die Partei rechtfertigt dies mit der grundgesetzlich garantierten „Kunst- und Meinungsfreiheit“.

Innenminister Friedrich (CSU): Vorführung unbedingt verhindern

Bundesinnenminister Hans-Peter-Friedrich (CSU) will indes die öffentliche Aufführung mit allen Mitteln verhindern.

Der Minister sieht in dem Ansinnen nicht nur eine Provokation der hier lebenden Muslime, sondern auch die Gefahr, dass Deutschland zum Ort von Anschlägen werden könnte.

Islam: Heterogene Religion

Der Islam ist jedoch keine homogene Religion, sondern setzt sich zusammen aus verschiedenen Glaubensrichtungen.

Über die Salafisten bis hin zu den Sunniten und Schiiten und weiteren Richtungen stellt sich das Werk des Koran mal gemäßigt und mal radikal in seiner Auslegung dar.

Westliche Medien verzerren Bild über Muslime

Obwohl in westlichen Medien die Erstürmung der Botschaften immer dargestellt wird als sei sie von aufgebrachten Muslimen provoziert, so muss doch differenziert werden.

In erster Linie rufen radikale Strömungen des Islam zu Gewalt auf, nicht aber die gemäßigten Strömungen, obwohl sie gleichsam den Schmähfilm (zurecht) kritisieren).

Um eines klarzustellen, die Verunglimpfung einer Religion, egal wie jeder Einzelne zu den Inhalten der jeweiligen Religion stehen mag, ist nicht hinnehmbar. Ausgerechnet Mohammed, die Kernfigur des Islam, als Gegenstand eines Anti-Islam-Propagandafilms darzustellen zeigt, welch Geistes Kind der Urheber des Films ist.

Leider wird in den Augen des Westens nun der Islam insgesamt als wutschnaubend und radikal sowie als aggressiv und gewaltbereit dargestellt.

Ein paar angestachelte Muslime machen nicht die Mehrheit der Muslime aus

Genauso wie es in Deutschland radikale Parteien gibt wie die Splitterpartei „Pro Deutschland“ oder die „NPD“, so gibt es doch eine überwiegende Mehrheit, die der Demokratie und der Religionsfreiheit zugewandt ist.

Insofern lässt sich, abgesehen von ein paar Spinnern in den Parteien „Pro Deutschland“ und der „NPD“ auch nicht auf die Gesinnung der restlichen 98 Prozent der deutschen Bevölkerung abstellen.

Genauso verhält es sich beim Islam, ein paar angestachelte radikale Muslime machen nicht die Mehrheit aus, sondern stellen einen verschwindend kleinen Teil dar.

Die meisten Medien sind hier insofern zu kritisieren, als dass sie die Radikalität ohne die Einschränkung der weitaus friedlichen Mehrheit der Muslime öffentlich macht.

Papst bringt das Wunschverhältnis von Muslimen und Christen auf den Punkt

Allerdings gilt es auch zu beachten, dass es neben dem religiösen Unterschied auch einen Unterschied der Kulturen gibt. Insofern sollten alle auf das hören, was die jeweils andere Kultur sagt.

Insofern lässt sich Papst Benedikt XVI. zitieren, der anlässlich seiner Reise in den Libanon sagte: „Es ist an der Zeit für Christen und Muslime, zusammen gegen Gewalt und Krieg zu arbeiten“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Weitere News: BKA: Stehen Anschläge von Salafisten unmittelbar bevor?


Bsp. Grafik zum Artikel: Mohammed-Video / Youtube / Botschaft (c) Jerusalem Post

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