„Kony 2012“: Video über Ugandas Joseph Kony bleibt brisant

Newscentral
Newscentral
3 min Lesezeit
Joseph-Kony-2012-News

„Kony 2012“: Ugandas Joseph Kony in brisantem Video – Der Filmemacher und Gründer der Hilfsorganisation Invisible Children (IC), Jason Russell hat mit dem Film „Kony 2012“ bei Youtube und weiteren Webseiten im Internet die Marke von 100 Millionen Zuschauern erreicht.

Joseph-Kony-2012-News

In dem Film ruft die Hilfsorganisation zur Verhaftung von Joseph Kony aus Uganda auf.

LRA und Joseph Kony: Religiöser Terror in Uganda

Joseph Kony gründete unter einem religiösen Vorwand die Widerstandarmee des Herrn (LRA). In dieser religiös agierenden Armee wurden insgesamt rund 66000 Kinder und Jugendliche aufs Schlachtfeld geschickt.

Die LRA rief damals wie heute zum Umsturz des immer noch regierenden Präsidenten Yoweri Museveni auf. Hierbei zwang Kony insbesondere Kinder und Jugendliche zum Kampf gegen Musevenis Regime.

Insbesondere die mit Kony verbundenen Gräueltaten blieben in Erinnerung. So verstümmelten seine Truppen Abtrünnige und wehrlose Mitglieder der Zivilbevölkerung.

„Kony 2012“: Kritik an den Filmemachern

Seit 2006 flüchtete Kony wahrscheinlich schon aus Urganda. Trotz des weltweiten Aufrufs zur Festsetzung Konys gibt es auch Kritik am Vorgehen von Russell.

Das Video wecke koloniale Gefühle, so die Kritiker. Zudem mangele es dem Video an fachlicher Konkretisierung, so die Kritiker weiter.

Der Einfluss Joseph Konys in Uganda würde zudem viel zu stark dargestellt, heißt es.

Außerdem sei die Organisation Invisible Children nicht transparent genug und würde nicht den größten Teil seines Budgets vor Ort verwenden, sondern lediglich ein Drittel.

Weitere News: Wahlen Russland 2012: So wurde Putin zum Wahlsieger

Ehrenhafte Motive oder Geschäftemacherei?

Fest steht jedoch unzweifelhaft, dass Kony unglaubliche Menschenrechtsverletzungen vorgenommen hat, die gesühnt werden müssen.

Ob dies jedoch durch das Video erreicht werden kann oder ob das Video lediglich als Imagekampagne der Hilfsorganisation IC benutzt wurde, sei dahingestellt.

Sollte Letzteres der Fall sein, so wäre die Geldmacherei mit unschuldigen Opfern durch „Kony 2012“ moralisch ebenso verwerflich wie die Taten selbst.

Wobei die Taten zudem das Tatmerkmal des Mordes und versuchten Mordes sowie der schweren Körperverletzung beinhalten.

Der Film kann viel Gutes bewirken, allerdings liegt der Verdacht nahe, dass er letztlich nur den Filmemachern zu einem Karriereschwung verhilft.

Es kann aber auch ganz anders sein und die Motive der Filmemacher rund um „Kony 2012“ sind wahrhaft edler Natur.

In diesem Fall würde diese Sichtweise durch die komplette Spende der mit dem Film im Zusammenhang stehenden Einnahmen an die Betroffenen untermauert.


Bsp. Grafik zum Artikel: Joseph „Kony 2012“ / Uganda Video (c) oc

Diese News teilen
5 Kommentare
  • Dieser Mensch gehört verhaftet und bestraft, wo sind hier die Internationalen Instanzen und warum schreitet keiner ein? Unfasbar ,was in Uganda geschieht.

  • Also, Man hat schon das Gefühl, dass das etwas gutes ist, aber ich glaube die wollen nur mein Geld…
    30$ für Plakate, Sticker und ein Armband dafür…? Ich weiß nicht…

    • Dass das Video vielleicht Details verschweigt kann gut sein. Dass es viele Rebellenführer gibt ist auch nicht falsch, aber wie wärs denn wenigstens mal n bisschen was dagegen zu tun !

  • Das glaube ich nicht. Ich habe dieses Video auch schon öfters irgendwo gesehen, wo es verlinkt wurde. Ein wirklich intensiver Kurzfilm mit einer guten Absicht. Kony bekannt zu machen, damit dieses Problem wirklich in Angriff genommen werden und er vor allem geschnappt werden kann ist eine grandiose Idee.

  • Ich stehe Kony etwas skeptisch gegenüber, ich meine im Großen und Ganzen ist´s eine gute Sache, aber ich kenne einige Beispiele in denen sich solche Aktion falsch entwickelt haben, und zur Geldmacherei werden…

    Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe nix gegen diese Aktion, aber ich werde Neutral bleiben, und es weder positiv noch negativ betrachten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert