Karl-Theodor zu Guttenberg: Nach Torte nun „Kuchenminister“

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Nach „Guttenberg-Torte“ nun „Kuchenminister“: Karl-Theodor zu Guttenberg wollte in Berlin mit dem Piratenpolitiker und Netzaktivisten Stephan Urbach eigentlich nur über internetspezifische Themen sprechen.

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Doch dabei kam es zu einem bemerkenswerten Zwischenfall, welcher mittlerweile immer weitere Kreise für den Freiherrn zu ziehen scheint.

Hedonistische Internationale: Verantwortung für „Guttenberg-Torte“ übernommen

Der Auslöser: Zu Guttenberg wurde „getortet“, als dieser sich mit Stephan Urbach in einer Gaststätte im Berliner Stadtteil Friedrichshain verabredet und dort über Themen in Bezug auf das Internet gesprochen hatte.

Plötzlich kamen gegen 20.15 Uhr einige Personen in die Gaststätte und drückten Karl-Theodor zu Guttenberg eine Torte ins Gesicht.

Dem Vernehmen nach ging dieser mit seiner ganz persönlichen „Guttenberg-Torte“ recht locker um. Auf seiner Facebook-Seite schrieb zu Guttenberg wörtlich : „Hurra, eine Tortenattacke! Ich dachte schon, ich würde in Friedrichshain verhungern.“

Und weiter: „Zwei Aktivisten hatten gottlob mit mir erbarmen. Eine wunderbare Schwarzwälder Kirschtorte. Beim nächsten Mal dann gerne Käsesahne!“

Eine weitere Stellungnahme zu der Angelegenheit war von zu Guttenberg bisher nicht zu erhalten. Zu der Aktion bekannte sich die Netzaktivistengruppe „Hedonistische Internationale“ und zudem war Anonymous involviert.

Die Gruppe schrieb dazu: „Wir werden jeden weiteren Rückkehr-Versuch des Herren von und zu beobachten und süß torpedieren.

Der Wunsch von zu Guttenbergs beim nächsten Mal mit einer Käsesahnetorte beglückt zu werden, kann somit durchaus wahr werden, wenn man die Drohung der „Hedonistischen Internationale“ ernst nimmt.

Karl Theodor zu Guttenberg: Zum „Kuchenminister“ ernannt

Derweil kam es am heutigen Sonntag zu einer weiteren „süßen Botschaft“ für den Freiherrn: Unbekannte Hacker schafften es, die Homepage Karl Theodor zu Guttenbergs lahmzulegen.

Und auch die neue Botschaft baut auf der „Tortenattacke“ auf: Ein „Bundeskuchenminister“ sei er, wie ein modifiziertes Bild zu Guttenbergs mit einer Schwarzwälder Kirschtorte auf dem Haupt implizierte.

Im Detail liessen die Hacker auf Guttenbergs Homepage verlauten: „Mit Freude geben wir bekannt, dass Karl-Theodor zu Guttenberg am heutigen Tag zum Bundeskuchenminister ernannt wurde.“

Und weiter hieß es in der fingierten Message zu Guttenbergs, welche mittlerweile einer Sperrung der Internetseite zum Opfer fiel: „Als Bundeskuchenminister ist es mein Anliegen, die Kuchengesetze der Bundesrepublik zu wahren und dafür Sorge zu tragen, dass wir auch weiterhin in Frieden essen können“.

Zuvor in den News: Karl-Theodor zu Guttenberg: “Comeback” als Internet-Berater

Guttenberg: EU-Internetbeauftragter trotz Plagiatsaffäre

Eigentlicher Anlass für die Proteste ist die Tatsache, dass ausgerechnet der für seine Plagiate bekannt gewordene Ex-Politiker von der EU-Kommissarin Neelie Kroes zum EU-Internetbeauftragten ernannt wurde.

Kritiker reagieren sich indes auch an Stephan Urbach ab. Die einen kritisieren, dass dieser entgegen den Gepflogenheiten der Piratenpartei ein informelles Treffen mit Karl-Theodor zu Guttenberg abhielt.

Die anderen kritisieren seine angebliche Blauäugigkeit sich von zu Guttenberg missbrauchen zu lassen, damit dieser wieder den Weg in die Öffentlichkeit zurückfinden kann. Stephan Urbach ist Referent der Berliner Piraten-Fraktion.

Auch gelesen: Ansgar Heveling, CDU: Kreuzritter 2.0 im Kampf gegen das Böse


Grafik Karl-Theodor zu Guttenberg (c) fw

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4 Kommentare
  • Da sieht man mal wieder, was für kranke Figuren unsere Gesellschaft hervorbringt. Niveaulose Torten- und Hackerattacken, als kindisches Aufgebahren einer respektlosen Generation. Haben diese selbst ernannten Hedonisten alle kein eigenes Leben mehr? „Zerstören statt selbermachen“, daran wird diese Gesellschaft definitiv zu Grunde gehen. Na dann Gute Nacht, Deutschland.

  • Beim „Bock zum Gärnter“ handelt sich um eine Metapher „der Bock“ ist eine rhetorische Figur bei der ein Wort nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird, um die Perversion (lat. perversio „Verdrehung, Umkehrung“) zu verdeutlichen. Diese verkehrte Welt ist übrigens auch bei Herrn Ansgar Heveling (CSU) zu finden, der Teil der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft ist.

    Schon die Einladung des Plagiators wurde kontrovers diskutiert, ich halte sie für kontraproduktiv da er dadurch aufgewertet wurde, und die Torten-Aktion war nicht nur dilettantisch ausgeführt und dokumentiert sondern erbrachte ihm eine unverdiente mediale Aufmerksamkeit, in der er sich sympathisch in der Opferrolle präsentieren konnte.

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