Grüne: Fritz Kuhn neuer Oberbürgermeister von Stuttgart

Stephan Frey
Stephan Frey
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Fritz Kuhn Grüne Stuttgart OB News

Fritz Kuhn (Grüne) als Stuttgarts neuer Oberbürgermeister (OB) gewählt: Entweder sind die Baden-Württemberger so fortschrittlich oder die Grünen so konservativ.

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So lässt sich das Ergebnis der jüngsten Wahl in Baden-Württemberg zusammenfassen.

Fritz Kuhn: Urgestein der Grünen

Erst stürzen die Grünen die jahrzehntelange Vorherrschaft der CDU im „Ländle“ und stellen den ersten Ministerpräsidenten in einem Bundesland, nun eroberten die Grünen auch noch die Hauptstadt Stuttgart.

Für die CDU indes hat eine Zeit des Abschieds begonnen, nämlich die Zeit des Abschieds von den Schaltzentralen der Macht in Baden-Württemberg.

Fritz Kuhn, einstiger Vorsitzender der Grünen (zusammen mit Claudia Roth) ist ein Urgestein der Grünen in Baden-Württemberg. Gründete er doch die Ökopartei in Baden-Württemberg mit.

Wahlsieg auch der SPD zu verdanken

Bereits im ersten Wahlgang konnte Kuhn die relative Mehrheit der Stimmen holen. Nun haben sich die Stuttgarter mit 52,9 Prozent klar für den Kandidaten der Grünen entschieden.

Der CDU-Kandidat Sebastian Turner musste die Wahlniederlage eingestehen und gratulierte pflichtbewusst dem Wahlsieger.

Mit Kuhn stellen die Grünen nun erstmals einen Oberbürgermeister in einer Landeshauptstadt. Bereits mit Rezzo Schlauch und Boris Palmer konnten die Grünen bei früheren Oberbürgermeisterwahlen in Stuttgart Achtungserfolge erzielen.

Die Popularität des ersten grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretzschmann dürfte Kuhn im Wahlkampf zusätzlichen Rückenwind gegeben haben.

Mit einem bodenständigen Wahlkampf ohne besondere Highlights konnte Kuhn offenbar beim Wähler punkten. Der Wahlsieg Kuhns ist jedoch auch ein Stück weit dem Koalitionspartner der SPD in Baden-Württemberg zu verdanken, denn die SPD-Kandidatin zog ihre Kandidatur nach dem ersten Wahlgang zugunsten Kuhns zurück.

Die Stimmen der SPD dürften zweifelsohne zur Mehrheit von Fritz Kuhn in entscheidendem Maße beigetragen haben.

Nach Wahl in Stuttgart: CDU leckt ihre Wunden

Die CDU indes muss nun ihre Wunden lecken. Dies gilt umso mehr, als dass Sebastian Turner offiziell als parteiloser Kandidat antrat, der jedoch von CDU, FDP und Freie Wähler auf das Kandidatenpodium gehoben wurde.

Offenbar dachte die CDU mit einem offiziell parteilosen Kandidaten habe sie nach der verlorenen Landtagswahl mehr Chancen.

Turner indes beging im Wahlkampf zuletzt den Fehler, dass er einen Lagerwahlkampf zwischen CDU. FDP und SPD und Grünen aufzog.

Auch Karlsruhe bald Rot-Grün?

Dies entlarvte Turner in den Augen der meisten Wähler als das, was er war, ein Kandidat der alten Regierungspartei CDU. Die Strategie ging indes nicht auf und nun brilliert ein altgedienter Grüner, nämlich Fritz Kuhn.

Und die Grünen schicken sich an, bereits das nächste grün gefärbte Rathaus zu erobern.

Dort tritt der gemeinsame Kandidat der Grünen sowie der SPD und der KAL (Fraktion im Karlsruher Rathaus), Dr. Frank Mentrup, (derzeit MDL der SPD) an.

In den Umfragen liegt dieser ebenfalls weit vor seinem Herausforderer der CDU.

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Bsp. Grafik: Fritz Kuhn, Grüne / Stuttgart Oberbürgermeister (c) ls

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