Griechenland-Krise: Stürzt die Regierung Tsipras?

Stephan Frey
Stephan Frey
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In der Griechenland-Krise überschlagen sich nahezu stündlich die Ereignisse. Nachdem das Rettungsprogramm ausgelaufen ist, kann das Land als faktisch pleite bezeichnet werden.

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Referendum als Damokles-Schwert für Regierung Tsipras

Beim Internationalen Währungsfonds (IWF) ist Griechenland mittlerweile durch die Nichtzahlung der Rate in Höhe von 1,6 Milliarden Euro in Verzug. Der griechische Finanzminister Varoufakis spricht bereits davon, dass er zurücktreten könnte, wenn das griechische Volk beim Referendum am Sonntag mit “ Ja“ stimmt.

Die Euro-Finanzminister haben zudem am Mittwoch beschlossen, dass weitere Beratungen über die griechische Schuldensituation erst nach dem Referendum stattfinden sollen. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras rief sein Volk derweil dazu auf, die Forderungen der Geldgeber am Sonntag mit “Nein“ zu quittieren.

IWF sieht Nullwachstum für Griechenland

Diese Ablehnung solle dann bei weiteren Verhandlungen ab Montag kommender Woche den Druck auf die Euro-Länder verstärken. Ob dieses Kalkül aufgeht oder nicht, dürfte der Ausgang des Referendums zeigen.

Derweil korrigierte der Internationale Währungsfonds die Wachstumserwartung für Griechenland deutlich nach unten. Demnach verzeichnet das Land in diesem Jahr ein so genanntes “Nullwachstum“.

Einigung scheiterte offenbar an 60 Millionen Euro

Derweil erklärte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker, dass am Ende eine Einigung an der Summe von rund 60 Millionen Euro gescheitert sei. Erste Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Griechen offenbar mit “ Ja“ stimmen will.

47,1 Prozent seien demnach für die Annahme der Bedingungen der Gläubiger. Lediglich 43,2 Prozent sind gegen eine solche Annahme. Zwischenzeitlich gibt es auch Stimmen innerhalb der griechischen Regierung, die verlangen, dass die Abstimmung abgesagt wird.

Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen griechischen Euro-Austritt

In Deutschland sind große Teile der Bevölkerung indes gegen einen Austritt Griechenlands aus dem Euro. Lediglich 31 Prozent der Deutschen sehen in dem Austritt Griechenlands aus der Eurozone den einzig gangbaren Weg.

59 Prozent sind hingegen der Ansicht, dass Griechenland auch in Zukunft Teil der Euro-Zone bleiben solle. In der repräsentativen Umfrage von N24-Emnid sind zudem 50 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Politik der Bundesregierung im Hinblick auf Griechenland “eher schlecht“ sei. Lediglich 40 Prozent sind demnach der Ansicht, dass die Bundesregierung ihre Sache in Bezug auf Griechenland “eher gut“ macht.

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Bsp. Grafik: Griechenland (c) cc/zc

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