Griechenland Krise: Schuldenschnitt sorgt für Entlastung

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Griechenland-Krise-Schuldenschnitt-News

Raus aus der Krise? Griechenland hat aktuell einen Schuldenschnitt erreicht. Durch den Verzicht von 85,8 Prozent der Privatgläubiger kann Griechenland nun den Rest per Gesetz zum Forderungsverzicht bewegen.

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Insgesamt verzichten die Gläubiger im Rahmen der Griechenland-Krise auf eine Summe von rund 105 Milliarden Euro.

Griechenland 2011: Rückgang der Wirtschaft um 6,95 Prozent

Experten sehen trotz der Entspannung für Griechenland erneut Gewitterwolken am Horizont aufziehen.

Grund sind die nun fällig werdenden Kreditausfallversicherungen. Bereits im Jahr 2008 haben diese während der Finanzkrise die Märkte zusätzlich in Bedrängnis gebracht.

Auch Griechenland selbst ist noch nicht über den Berg. So musste das Land im letzten Jahr einen Rückgang der Wirtschaft um 6,95 Prozent verkraften.

EU: Weitere Kredite für Griechenland zugesichert

Zumindest muss sich Griechenland zunächst keine Sorgen um die weiteren Auszahlungen der EU-Kommission machen. Die nächste Zahlung in Höhe von 130 Milliarden Euro erhält das Land auf jeden Fall.

Griechenland kann sich zudem über einen Kredit des IWF in Höhe von 28 Milliarden Euro freuen. Auch die EU sichert weitere Hilfen zu.

Dadurch ist die größte Not gelindert. Dennoch sehen einige Experten bereits erneut neue Schulden auf Griechenland zukommen.

Dies gilt insbesondere bei einem weiteren Rückgang der Kaufkraft und der Binnenkonjunktur. Die Arbeitslosigkeit liegt bei stolzen 21 Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit ist nahezu doppelt so hoch.

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Griechenland Schuldenschnitt: Bevölkerung leidet, Börse jubelt

Wer kann, verlässt das Land. Dass dabei insgesamt die Jugend geht, verschärft das Problem zusätzlich. Insofern dürfte Griechenland vor großen Herausforderungen stehen.

Zudem werden der Bevölkerung parallel zum Schuldenschnitt Griechenlands zusätzliche Sparbemühungen auferlegt. Neben der wirtschaftlichen Komponente droht zunehmend auch eine soziale Katastrophe.

Ob also bisher lediglich der Sturm im Wasserglas vorbei ist und dem Land nun erst die wirtschaftliche und soziale Sturmflut bevorsteht, bleibt einstweilen abzuwarten. Derweil atmet die Börse auf. Moral spielt dort weniger eine Rolle.

Dafür glänzt das Parkett und die Händler bekommen wieder altgewohnte Dollarzeichen in ihren Augen, wie kleine Kinder die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum betrachten.

Des einen Freud ist des anderen Leid. Das gilt umso mehr für die Wirtschaft. Leidtragende sind die Bürger Griechenlands.



Bsp. Grafik zum Artikel: Griechenland Krise / Schuldenschnitt (c) ro

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