„Grexit“ für Griechenland: Wenn der Rösler den Greximinator gibt

Stephan Frey
Stephan Frey
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„Grexit“ für Griechenland: Philipp Rösler wollte sich mit spätestens 45 Jahren aus der aktiven Politik verabschieden.

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Mittlerweile meinen viele, er solle jetzt schon gehen.

Philipp Rösler (FDP): Griechenlands Austritt aus dem Euro kein Schreckensszenario

Seine jüngsten Äußerungen zur Zukunft Griechenlands haben in den Augen der Opposition bereits jetzt das Fass zum überlaufen gebracht.

Philipp Rösler hatte im „ARD-Sommerinterview“ am letzten Sonntag gesagt, dass der Austritt Griechenlands aus der Eurozone kein Schreckensszenario sei.

Dieses Prozedere bezeichnete Rösler mit dem Begriff „Grexit“. Derweil regt sich nicht nur Griechenland über die Äußerung von Rösler auf.

Antonis Samaras, seines Zeichens griechischer Regierungschef sagte, ohne Rösler mit Namen zu nennen, dass einige Politiker im Ausland die Bemühungen seiner Landsleute untergraben würden.

Wörtlich sagte Samaras:“ Ich weiß nicht, ob sie es bewusst oder aus Dummheit tun. Ich weiß nur, dass sie unverantwortlich sind“.

Carsten Schneider (SPD): Merkel soll Rösler entlassen

Derweil sieht die Opposition im Deutschen Bundestag die Kreditwürdigkeit durch Röslers Äußerungen in Gefahr.

Der SPD-Haushaltspolitiker Carsten Schneider legte Rösler ob dessen “Grexit”-Aussage sogar den Rücktritt oder den Rausschmiss durch Bundeskanzlerin Angela Merkel nahe.

Auch FDP-Politiker gehen auf Distanz zu ihrem Parteivorsitzenden. Der FDP-Europaabgeordnete Chatzimarkakis, selbst griechischstämmig, erklärte gegenüber dem griechischen Fernsehen, dass er sich für seinen Parteivorsitzenden schämen würde.

FDP in aktuellen Wahlumfragen nur noch bei 4 Prozent

Derweil liegt die FDP in aktuellen Wahlumfragen vom heutigen Tage, durchgeführt von Forsa bei nur noch 4 Prozent.

Die Wahlumfragen fanden dabei jedoch vor der Äußerung Röslers statt, sodass davon auszugehen ist, dass die FDP sich aktuell in der Meinung der Bevölkerung bei höchstens drei Prozent bewegen dürfte.

Wirtschaftsdarwinismus nach FDP-Lesart

Grund für Röslers Aussage ist die typische Ansicht der Liberalen, die in einigen Bereichen an die USA erinnern.

Experten bezeichnen dies auch mit dem Begriff „Wirtschaftsdarwinismus“. Demnach besitzt nur derjenige eine Daseinsberechtigung an den Finanzmärkten, der sich im Kampf mit der Konkurrenz durchsetzt.

Was dabei verblüfft, die Ansätze wecken weitere Erinnerungen, wobei der FDP eines wahrlich nicht vorzuwerfen ist, nämlich keine demokratisch und auf Menschenrechte bedachte Partei zu sein. Dennoch gibt es bedenkliche Gedankenkonstrukte in der Partei.

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Bsp. Grafik: Philipp Rösler (c) cc/INSM

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