Die Occupy-Bewegung der USA, bei der die Wall Street durch Proteste blockiert wird, ist nun auch in Deutschland angekommen.
In Frankfurt, Hamburg und weiteren Städten soll es am heutigen Samstag zu zahlreichen Protesten gegen das Bankensystem kommen.
Frankfurt: Demonstration auf dem Rathausplatz
In Frankfurt wollen die Aktivisten vor der EZB für eine gerechtere Wirtschaftspolitik protestieren.
Der Occupy-Sprecher Wolfram Siener möchte durch die Aktion die „Menschen informieren und gesellschaftlichen Druck aufbauen“.
Die ursprünglich im Internet entstandene Bewegung will sich nun aus der virtuellen Welt in die reale Welt und damit auf die Straße begeben.
Gegen 12 Uhr fand eine Demonstration auf dem Frankfurter Rathausplatz statt.
Danach wollten die Demonstranten und Aktivisten zur Europäischen Zentralbank ziehen und dort, ähnlich wie in den USA, ihre Zelte aufschlagen und damit die Gegend „besetzen“.
Frankfurt gilt in seiner Funktion als Finanzzentrum Deutschlands als besonders öffentlichkeitswirksamer Protestort.
Siemer: Protest auch gegen ungerechte Politik
Siemer will mit der Aktion jedoch nicht nur gegen die Bankenwelt demonstrieren, sondern zugleich auch gegen die seiner Meinung nach ungerechte Politik.
Die Organisatoren rechnen mit rund 1500 Teilnehmern der Aktion. Anders als in den USA wurde die Aktion offiziell bei den Behörden angemeldet.
Sollten tatsächlich nur 1500 Teilnehmer zu der Hauptfinanzmetropole kommen, zeigt sich erneut, dass Deutschland die Demonstrationskultur vergangener Tage, insbesondere der 1980er Jahre oder den Mut der ehemaligen DDR-Bürger verloren hat.
Rudi Dutschke würde sich wohl beim Anblick von nur 1500 Teilnehmern einer systemkritischen Demonstration im Grabe umdrehen.
Wie sagten einige Aktivisten der Aktion gegenüber der Presse doch sehr zutreffend, „Noch, geht es uns hier einfach zu gut“. Auch dies mag eine mögliche geringe Teilnehmerzahl erklären.
Grafik Occupy Deutschland, Frankfurt (c) ws