FDP Dreikönigstreffen: Philipp Rösler sammelt Sympathiepunkte

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

FDP Dreikönigstreffen 2013: Philipp Rösler punktet mit nachdenklicher Rede – Die FDP hat auf ihrem diesjährigen Dreikönigstreffen versucht, die in den letzten Tagen durch die Medien beigebrachten Wunden zu lecken.

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Während Rainer Brüderle in seiner Rede keinerlei Selbstkritik an der Partei übte, gab sich Dirk Niebel als Bad Guy der Partei.

Niebel mobbt gegen die Parteispitze

Der Entwicklungshilfeminsiter rechnete regelrecht mit der Parteiführung ab. Niebel kritisierte, dass das Team nicht gut genug aufgestellt sei.

Auch komme die Neuwahl der FDP-Spitze im Mai zu spät. Dirk Niebel sieht insbesondere keinen Grund dafür, die notwendigen Entscheidungen weiterhin aufzuschieben.

Brüderle ohne Kernaussage in seiner Rede

Rainer Brüderle indes gab sich als Einpeitscher der Partei, inhaltlich war die Rede jedoch genauso leer, wie Prozentanteile, die derzeit der Partei im Bund zugemessen werden.

FDP-Parteivorsitzender Philipp Rösler indes hielt eine sehr bedächtige und nachdenkliche Rede. Rösler billigte Kritik an seiner Person zu, wandte sich aber gegen die Art und Weise, wie die Kritik geäußert wurde.

Philipp Rösler: Nicht verbogen

Rösler bezog sich in seiner Rede insbesondere auch auf Neumitglieder und völlig unbekannte kommunale Mandatsträger.

Diese Gruppe hob er deshalb hervor, weil sie eben nicht täglich im Rampenlicht steht, sondern sich an der Basis für die Partei und ihre Grundsätze einsetzen würde. Rösler sprach sich zudem klar für Immigration aus.

Zwischenruf ruhig gekontert

Damit grenzte er sich gegen Meinungen aus der Union deutlich ab. Auch sprach Philipp Rösler über den liberalen Grundgedanken der Freiheit. Freiheit sei ein hohes Gut, welches es zu verteidigen gilt.

Die Rede von Philipp Rösler, die seitens zahlreicher Medien erwartet wurde, blieb aber aus. Weder wirkte Philipp Rösler kämpferisch, noch aggressiv.

Gerade diese nachdenkliche Rede, in der für Philipp Rösler schwierigen Situation, brachte jedoch bei vielen Zuhörern und Zuschauern etwas hervor, was selbst Gegner der Liberalen anerkennen müssen. Rösler verbiegt sich nicht und steht zu seinen Grundsätzen.

Was jedoch das Publikum vom derzeitigen FDP-Parteivorsitzender hält, brachte ein Zwischenruf zu Tage, der Philipp Rösler wüst beschimpfte.

Auch diesem Zwischenruf begegnete Rösler in bedächtiger und ruhiger Art und Weise. So paradox es klingen mag, die ruhig gehaltene Rede brachte zumindest bezogen auf Rösler selbst Sympathiepunkte.

Liberale im Jammertal der Tränen

Insofern hat der FDP-Chef, bezogen auf seine Person, sicherlich am heutigen Tage ein Stück weit an Reputation gewonnen. Politisch gesehen befinden sich die Liberalen jedoch im Jammertal der Tränen.

Insbesondere die Tatsache, dass keiner der Redner eine kritische Aufarbeitung der derzeitigen Situation auch nur ansatzweise versuchte, offenbart, dass die FDP sich immer mehr von der politischen Realität im Lande entfernt.

Philipp Rösler indes bleibt zu wünschen, dass er nach der Bundestagswahl wieder als Augenarzt praktiziert.

Nicht weil er unfähig als Politiker ist, sondern weil er als Augenarzt sicherlich eine Bereicherung für seine Patienten darstellt und von diesen die Anerkennung und Zustimmung erhält, die ihm seine eigene Partei verwehrt.

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Bsp. Grafik zum Artikel: Philipp Rösler (c) cc/politikdigital

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