Bundestagswahl 2013: Jürgen Trittin und der verpasste Rückzug

Stephan Frey
Stephan Frey
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Bundestagswahl 2013 Jürgen Trittin News

Bundestagswahl 2013 – Die Grünen: Jürgen Trittin will Spitzenkandidat zur Bundestagswahl werden. Doch Königreiche fallen, weil die Monarchen nicht merken, wann es Zeit ist, abzutreten.

Bundestagswahl 2013 Jürgen Trittin News

Präsidenten stürzen, weil sie den richtigen Zeitpunkt für den Rückzug verpasst haben.

Jürgen Trittin: Verdienste erworben

Auch in der deutschen Politik gibt es solche Beispiele. Bundestagsabgeordnete, die nicht wissen, wann es Zeit ist, von selbst auf eine weitere Kandidatur zu verzichten, gibt es genug.

Das Verdienst dieser Parlamentarier tritt dann in den Hintergrund. Es bleibt einzig und allein der schmachvolle Abgang in Erinnerung.

Grüne: Diktatur der Alt-68er?

Auch bei den Grünen gibt es solche Beispiele. Einer der unstrittig viele Verdienste in der Politik erworben hat, ist Jürgen Trittin.

Gleichwohl gehört das Urgestein der Grünen auch zu denjenigen, die ähnlich wie Claudia Roth, mittlerweile von vielen in der Partei nur noch als „Alt 68er-Parteidiktatur“ empfunden werden.

Der Stempel der eigenen Vorstellungen wird durch die Alt-Grünen bis heute maßgeblich mitbestimmt. Dabei hat auch Jürgen Trittin mittlerweile seinen persönlichen Zenit schon weit überschritten.

Joschka Fischer: Ehrenvoller Rückzug

Bei den Grünen gelten als mögliche weitere Kandidaten für den Vorsitz Claudia Roth, Renate Künast und Katrin Göring-Eckhard, also all jene, die seit langer Zeit das Bild der Grünen in der Öffentlichkeit prägen.

Mag man Joschka Fischer vorwerfen was man will, er hat erkannt, dass nach der verlorenen Bundestagswahl seine Zeit gekommen war.

Die anderen Altvorderen der Grünen indes „terrorisieren“ nicht nur die Partei sondern auch die Bevölkerung weiterhin mit ihren politischen Ansichten. Dies gilt aber übrigens auch für andere Parteien genauso.

Bundestagsabgeordnete: Nach Abwahl kein Selbstwertgefühl mehr?

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Joachim Poß aus Gelsenkirchen zum Beispiel. Seit 1980 gehört der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion dem Bundestag an.

Weichen will er offenbar nicht. Er gehört damit offenbar zu jenen Politikern, die ohne Politik gleichsam ihr Selbstwertgefühl an der Theke abzugeben scheinen.

Überhaupt scheint dieses Phänomen auf viele Politiker zuzutreffen. Nicht wenige Abgeordnete wurden, nach der Abwahl entweder depressiv, arbeitslos oder sogar alkoholkrank oder spielsüchtig.

Jürgen Trittin: Körper hat Grenzen aufgezeigt

Sicherlich, Trittin ist ein alter Politstratege, allerdings hat ihm in der Vergangenheit auch sein Körper bereits die eigenen Grenzen der Belastbarkeit aufgezeigt. Trittin hatte 2010 einen Herzinfarkt erlitten.

Jürgen Trittin hat zweifelsohne große Verdienste für die Grünen erworben, gleiches gilt für Claudia Roth und Renate Künast.

USA: Macht auf zwei Wahlperioden begrenzt

Mögen die USA auch in vielen Dingen seltsame Gesetzgebungen haben, in einem Punkt haben die USA ein fortschrittlicheres System.

Dort wird Macht in vielen Politikbereichen für maximal zwei Wahlperioden vergeben, danach ist eine weitere Kandidatur nicht erlaubt. Bestes Beispiel, der US-Präsident.

Es wäre gut, wenn der ein oder andere bundesdeutsche Politiker dies auch in Anbetracht der bevorstehenden Bundestagswahl 2013 erkennen würde.

War es nicht sogar Jürgen Trittin, der sich über die lange Kanzlerschaft von Helmut Kohl aufregte?

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Bsp. Grafik: Bundestagswahl 2013 / Jürgen Trittin (c) hbs

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