Brüssel: Terrorwarnung lähmt öffentliches Leben

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Das öffentliche Leben in der belgischen Hauptstadt Brüssel ist über das Wochenende weiterhin nahezu zum Stillstand gekommen.

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Die Behörden nennen als Grund die Terrorgefahr.

Offenbar noch mindestens zwei Teroristen in Brüssel

Demnach sollen sich mindestens zwei im Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris stehende Terroristen auch weiterhin in der belgischen Hauptstadt aufhalten. Zudem liegen offenbar Geheimdienstinformationen vor, die nahe legen, dass die Terroristen, ähnlich wie in Paris, Anschläge auf öffentliche Einrichtungen planen.

Auch Lüttich im Fokus der Ermittler

Demnach hat die belgische Regierung sowohl die Metro zunächst schließen lassen wie auch sämtliche öffentliche Veranstaltungen über das Wochenende untersagt. Zwischenzeitlich gab die Suche nach weiteren mutmaßlichen Terroristen fünf weitere Verdächtige.

Diese konnten durch die zuständigen Polizeibehörden gefasst werden. Bereits am Sonntagabend wurden 16 Verdächtige von der Polizei verhört. Am Montag wurden zudem fünf weitere Hausdurchsuchungen in der Region Brüssel sowie in der belgischen Stadt Lüttich durchgeführt.

Salah Abdeslam nicht unter den Festgenommenen

Wie die belgische Tageszeitung “Le Soir“ mitteilte, ist unter den festgenommenen Personen erneut nicht der mit internationalem Haftbefehl gesuchte mutmaßliche Terrorist Salah Abdeslam.

Im Raum Lüttich kam es nach Angaben der Staatsanwaltschaft zu einem Vorfall mit einem BMW, der zunächst von einigen Medien fälschlicherweise in Zusammenhang mit Abdeslam gebracht wurde.

Der BMW wurde von einer Polizeikontrolle gestoppt, der Fahrer ergriff daraufhin die Flucht. Zwischenzeitlich teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass es keinerlei Verbindung zu Abeslam und der vermeintlichen Fahrerflucht gebe.

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Behörden: „Ernsthafte und unmittelbare Gefahr“

Seit Samstag gilt in der belgischen Hauptstadt Brüssel derweil auch weiterhin die höchste Terrorwarnstufe. Behörden sprechen hierbei von einer so wörtlich “ernsthaften und unmittelbaren“ Gefahr.

Deshalb teilte die belgische Regierung mit, das öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Universitäten ebenso wie der öffentliche Personennahverkehr auch am Montag geschlossen bleiben würden. Am Montag wollte die Regierung die Sachlage neu bewerten.

Zeit der Schläfer?

Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass die französische Regierung erneut Luftangriffe gegen Stellungen der Terrormiliz “Islamischer Staat“ fliegt. Dies könnte letztlich mittelfristig zu einer erneuten Zunahme der Spirale der Gewalt führen.

Es bleibt abzuwarten, ob nicht durch die Luftangriffe so genannte “Schläfer“ den Befehl erhalten, Terrorangriffe auf französische und andere am Kampf gegen den IS beteiligten Staaten durchzuführen.

Dies könnte bedeuten, dass in Brüssel und anderen Ländern der EU auch zukünftig Besuche von öffentlichen Veranstaltungen wie zum Beispiel einen Weihnachtsmarkt oder ein Fußballspiel von einem mulmigen Gefühl begleitet werden.

Bsp.Grafik zum Artikel: Anschläge Frankreich / Terror Belgien (c) nc/cc

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