Annette Schavan: Plagiat: Vorwürfe gegen Bildungsministerin auf „Schavanplag“

Stephan Frey
Stephan Frey
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Annette-Schavan-Plagiat-News

Annette Schavan: Teile der Dissertation als Plagiat bezichtigt – Bundesbildungsministerin Annette Schavan(CDU) sieht sich Plagiatsvorwürfen des Internet-Blogs „Schavanplag“ ausgesetzt.

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Wie die dortige Publikation mitteilt, soll die Bundesbildungsministerin in ihrer Dissertation an mehreren Stellen Plagiate begangen haben.

Annette Schavan: Blogbetreiber soll sich zu erkennen geben

Insgesamt 56 der 325 Textseiten von Annette Schavan sind aufgeführt und als angebliche Plagiate bezeichnet. Derweil erklärte die Ministerin, dass sie gerne dazu bereit sei, die Plagiatsvorwürfe aufzuklären.

Dazu müsse sich der Urheber des Blogs aber zu erkennen geben. Dies sei bislang nicht geschehen.

Annette Schavan hatte im Jahre 1980 an der Universität Düsseldorf im Fach Erziehungswissenschaften promoviert. Derweil will auch die Universität Düsseldorf den Vorwürfen nachgehen und die Arbeit einer Prüfung unterziehen.

Blogbetreiber: Gesamte Arbeit gesichtet

Der Blogbetreiber gibt indes an, die gesamte Arbeit gesichtet zu haben und die Quellen allesamt abgeglichen zu haben.

Auch wenn die Universitäten durch die jüngsten Plagiatsvorwürfe rund um Karl-Theodor zu Guttenberg und „VroniPlag“ sensibilisiert wurden, gilt bei jedem Einzelfall zunächst die Unschuldsvermutung.

Zudem muss in dem Fall Schavan gesagt werden, dass die angeblichen Plagiate bei genauer Betrachtung der sogenannten Fundstellen nicht unbedingt als Plagiate zu gelten haben.

Vielfach geht es hierbei lediglich um strittige Entnahmen aus einer bestimmten Literatur, die selbst aus einer anderen Literatur entnommen wurde.

Schavan-Dissertation: Fehler auf Seiten der zitierten Literatur?

Da Frau Schavan jedoch die eine Literatur verwendet hatte, ohne unbedingt von der anderen Literatur mit dem Originalzitat zu wissen, kann ihr insofern kein Plagiatsvorwurf gemacht werden.

Vielmehr läge der Fehler dann eher auf der Seite der zitierten Literatur, denn auf Seiten von Frau Schavan.

Steckt hinter dem Blog ein rachsüchtiger ehemaliger Student von Frau Schavan?

Es hat vielmehr den Anschein, als ob sich hinter dem Blog „schavanplag“ ein ehemaliger Student der Professorin Frau Dr. Annette Schavan verbirgt, der sich an Frau Schavan rächen möchte.

Bei genauer Betrachtung sind im Gegensatz zu den Plagiatsvorwürfen von Karl-Theodor zu Guttenberg oder von Frau Koch-Mehrin die Plagiatsvorwürfe eher an den Haaren herbeigezogen beziehungsweise grenzen zum Teil sogar an übler Nachrede.

Schavan-Dissertation: Handarbeit vor dem Internetzeitalter

Zudem gilt es zu beachten, dass Frau Schavan vor dem Internetzeitalter promovierte und insofern damals noch Handarbeit angesagt war und einzelne Quellen nicht unbedingt die Kenntnis anderer Quellen mit ähnlichen Zitaten voraussetzte.

Selbst wenn man Annette Schavan politisch nicht unbedingt zugetan ist, muss in ihrem Fall jedoch gesagt werden, dass sich die angeblichen Plagiatsvorwürfe am Ende als lächerlich herausstellen dürften.

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Bsp. Grafik: Annette Schavan (c) cc/Bürgerdialog Zukunftsthemen

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